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Rheumatoide Arthritis und Homöopathie

Beispiel einer homöopathischen Behandlung einer jungen Studentin mit rheumatoider Arthritis. Die Beschwerden begannen in der einen Hand, wanderten dann weiter. Die Schmerzen machten zum Teil Bewegungen unmöglich. Leider stellten sich Nebenwirkungen nach der Einnahme eines bestimmten Arzneimittels ein. Und nun wollte sie dieses absetzen und sich homöopathisch behandeln lassen.

Kasuistik einer etwa 20-jährigen Patientin zum Zeitpunkt des Erstgesprächs

Die junge Studentin stellte sich in meiner Praxis wegen rheumatoider Arthritis nach einer infektiösen Darmentzündung (Kolitis) vor. Die Beschwerden begannen in der einen Hand, wanderten dann auf die andere Hand, auf die Füße und das linke Knie. Die Schmerzen machten zum Teil Bewegungen unmöglich. Daher wurde sie in der Klinik auf verschiedenen Medikamenten (Immunsuppressivum) eingestellt. Diese Therapie besserte die rheumatischen Beschwerden. Leider stellten sich als Nebenwirkung Magenschmerzen und Übelkeit nach der Einnahme eines bestimmten Arzneimittels ein. Vom Rheuma her war die junge Frau weitgehend beschwerdefrei. Die Patientin kam zu mir, weil sie ein spezielles Arzneimittel absetzen wollte. Persönlich handhabe ich es derart, dass die Medikation so lange beibehalten werden muss, bis sicher ist, dass die ausgewählte homöopathische Arznei „passt“, d.h., wenn ich Hinweise auf eine Wirksamkeit der Homöopathie habe.

Homöopathie bei Rheuma

Folgende Symptome waren bei der Rheuma-Patientin auffällig: Es bestanden immer wieder Magenkrämpfe, die sie zum Krümmen veranlassten. An den Gelenken besserte sich die Situation bei Zuführung von lokaler Kälte deutlich, während lokale Wärme oder Hitze oder ein Saunabesuch sie erheblich verschlechterte. Die linke Hand war durch die Schreibtätigkeit im Studium sehr belastet. Die Patientin beschrieb sich aber als sehr willensstark und hielt trotz Schmerzen das Schreiben durch. Ihre Fingergelenke waren geschwollen, gerötet und bewegungseingeschränkt. Die Frage nach dem Schmerz beantwortete sie so: Es ist wie Stechen mit vielen kleinen Nadeln gleichzeitig in den Fingergelenken. Und in den anderen Gelenken ist es ein zähes Gefühl, als ob ein Band nicht mehr hergibt, es geht da nicht mehr weiter, nicht durch Willen oder Kraft. Aufgrund der Symptomatik erhielt die Patientin die homöopathische Arznei Guajacum als Tropfen und reagierte schon am nächsten Tag mit einer Erstreaktion: Hände und Knöchel schwollen an, blieben jedoch schmerzlos. Diese Beschwerde verschwand über die nächsten Tage. In der Folgezeit konnte sie die Hände problemlos in warmem Wasser waschen. Guajacum wurde die nächsten 3 Monaten weitergegeben. Der Magenschmerz und die Übelkeit nach dem schulmedizinischen Arzneimittel hielten an, die Handgelenke schmerzten nur noch einen Tag in all den Monaten. Dieses Mittel wurde in Absprache mit ihrem Rheumatologen abgesetzt. Nach über einem Jahr Therapie mit Guajacum ist die Patientin beschwerdefrei geblieben.

Die Auswahl der homöopathischen Arznei bei dieser Patientin fusste auf folgenden Kriterien:

  • Stechende Schmerzen
  • Besser durch Kälte, schlechter durch äußere Wärme
  • Bewegung verschlechterte
  • Starker Wille zum Durchhalten, auch in schmerzhaften Situationen
  • („Aber dann half nicht mehr Wille noch Kraft“)

Rheumatoide Arthritis und welche homöopathischen Mittel hilfreich sind:

Guajacum

Empfindung: Stechen, Reißen, Verkürzungsgefühl

Kälte bessert, Wärme verschlechtert

Bewegung verschlechtert

Apis

Empfindung:  Stechen, Brennen

Kälte und Bewegung bessern

Ödematöse Schwellungen

Hellrote, rosa Färbung

>> Hier gelangen Sie zum Mittel Apis

Pulsatilla

Kälte und Bewegung bessert

Der Schmerz wandert häufig von Gelenk zu Gelenk

>> hier gelangen Sie zum Mittel Pulsatilla

Ledum

Empfindung von Steifheit, Stechen

Kälte bessert

Wärme und Bewegung verschlechtern

Betrifft häufig eher kleine Gelenke

Symptome steigen oft von unten nach oben oder umgekehrt

>> hier gelangen Sie zum Mittel Ledum

Rhus Toxicodendron

Empfindung von Steifheit

Wärme bessert

Anlaufschmerz, fortgesetzte Bewegung bessert

Oft Folge von Überanstrengung, Kälte und Nässe

>> Hier gelangen Sie zum homöopathischen Mittel Rhus toxicodendron

Bryonia

Empfindung von Stechen

Kälte bessert

Jegliche Bewegung verschlechtert,

absolute Ruhe oder Halten verbessert,

besser durch Liegen auf der schmerzhaften Seite

>> Hier gelangen Sie zum homöopathischen Mittel Bryonia

Colchicum

Empfindung von Einschießen, Ziehen, Lähmigkeit

Wärme bessert (nicht immer),

Kälte und Bewegung verschlechtern

>> hier gelangen Sie zum Mittel Colchicum

Causticum

Empfindung von Brennen, Reißen, Lähmigkeit und Verkürzung

Nässe und Kälte verschlimmern

Muß sich dehnen und strecken

Gemüt: ausgelaugt

>> Hier geht es zum Mittel Causticum

Rhododendron

Empfindung von Reißen

Regen, Wind, Gewitter und Hitze verschlechtern

Bewegen verbessert

Schnelle Wechsel der Gelenkbeschwerden möglich

Benzoicum acidum

Kälte verschlechtert, Wärme bessert

Wandernde Schmerzen

Caulophyllum

Empfindung von Ziehen, Steifigkeit, Wandern

Kälte verschlechtert

Betrifft vornehmlich kleine Gelenke

Die Beschwerden können von Gelenk zu Gelenk springen

Ruta

Empfindung von Steifheit und Überanstrengung

Nasse Kälte verschlechtert

Ruhe und Bewegung bessern beide nicht

>> Hier gelangen Sie zum homöopathischen Mittel Ruta

Berberis

Empfindung von Schießen, Stechen, scharfe Schmerzen

Bewegung verschlechtert

Wechselnde, springende oder ausstrahlende Gelenksymptome

Kalmia

Empfindung schießend, blitzartig

Wärme bessert

Bewegung kann bessern oder verschlechtern

Symptome können von oben nach unten wandern

Oft auch Herzbeteiligung