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Verlustangst und Homöopathie

In Zeiten von Corona ist nichts mehr wie es war. Die Welt um uns herum hat sich verändert. Bei vielen Menschen entstehen Verlustangst und Trennungsängste. Bei manchen sehr bewusst, bei anderen eher unbewusst. Die psychischen Folgen werden sich erst in den nächsten Monaten zeigen. Lesen Sie hier, wie man Verlustangst mit Homöopathie behandeln kann.

Verlustängste, wie entstehen sie und wie kann die Homöopathie helfen?

Verlustangst haben viele Menschen. In Zeiten von Corona ist nichts mehr wie es war. Die Welt um uns herum hat sich verändert. Bei manchen sehr bewusst, bei anderen eher unbewusst. Die psychischen Folgen werden sich erst in den nächsten Monaten zeigen.

Verlustangst und Trennungsängste

Beides sind in den ersten Lebensjahren noch sehr normal. Am Anfang sind Kinder in einer natürlichen Weise abhängig von ihren Eltern. Dementsprechend werden Abwesenheit aber auch Liebesentzug und unzureichende emotionale Unterstützung der Bezugsperson als potenziell bedrohlich erlebt. Leiden ältere Kinder oder erwachsene Menschen unter Verlustängsten, liegt meist eine Trennungs- oder Verlusterfahrung in der frühen Kindheit zugrunde, z.B. Trennung der Eltern, alltägliche Konflikte im Elternhaus, Tod eines Elternteils. Aber auch anhaltende finanzielle Schwierigkeiten, chronische Erkrankungen eines Familienmitgliedes, sowie eine nicht adäquate Versorgung des Kindes in seinen individuellen Grundbedürfnissen können zu einem entsprechenden Symptombild im Erwachsenenalter führen. Verlustängste können aber auch später im Leben durch entsprechend traumatisierende Erfahrungen entstehen.

Homöopathische Mittel bei Verlustangst

Hier finden wir bei der homöopathischen Mittelsuche die Causa, also den Auslöser oder tieferen Grund.

Eine Verlustangst kann sich auf unterschiedliche Weise zeigen: Angst eine geliebte Person zu verlieren, Angst allein zu sein, Angst vor Krankheiten, Angst zu sterben, Angst Fehler zu machen, Angst vor Veränderung, vor Neuem, vor Streit… – alles Repertoriumsrubriken, in denen es sich lohnt, in der homöopathischen Behandlung von Verlust- oder Trennungsängsten nachzusehen.

Genauso wichtig ist es zu analysieren, wie genau sich die Ängste äußern. Häufig sind sie den Patienten (und auch dem Arzt) ja anfangs gar nicht bewusst, sondern verbergen sich hinter Symptomen wie Unselbstständigkeit, Eifersucht, Perfektionismus, Tendenz sich zu überarbeiten, Konfliktscheuheit, Missachtung der eigene Grenzen, zwanghaften Verhaltensweisen, überkontrolliertem Lebensstil, übermäßiger Hilfsbereitschaft, Selbstaufopferung oder mangelndem Selbstwertgefühl.
Bei Kindern finden sich regressive Symptome wie Bettnässen, Pavor nocturnus, Schulverweigerung oder funktionelle Bauch- und Kopfschmerzen.

Die Patienten kommen mit zahlreichen Beschwerden in die homöopathische Praxis: Neben Verlustangst sind dies Beschwerden wie innerer Unruhe, Verdauungsstörungen, Erschöpfungssyndromen, Burnout, Mobbing, Prüfungsangst, Partnerschaftskonflikte, soziale Phobien, Erziehungsschwierigkeiten, Liebeskummer, verlängerte Trauerreaktionen oder depressive Symptome. Aber auch hinter Allergien, Migräne, Schlafstörungen oder Schulproblemen können Verlust- oder Beziehungsängste stecken.

Verlustangst: Diese homöopathische Arzneimittel können helfen

Natrium muriaticum:

frühe Verluste in der Kindheit oder wenig Fürsorge, übernimmt früh viel Verantwortung, um weiteren Verlustängsten vorzubeugen, leidet sehr unter Trennungen und vermeidet sie daher, nimmt dafür viel in Kauf, depressiver Rückzug, spricht wenig über die Ängste. Häufige Kopfschmerzen bei Schulkindern.

>>Hier geht’s zum Arzneimittel Natrium muriaticum

Arsenicum album:

häufig in Zusammenhang mit finanziellen Verlusten, Sorge um den Arbeitsplatz, große Existenzängste, Burnout, ungern allein, fühlt sich sicher in Gegenwart anderer, kann sich aber auch im eigenen Familienumfeld bedroht fühlen, viel Misstrauen, Beschwerden des Verdauungstraktes, Zwangsstörungen.

>>Hier geht’s zum Arzneimittel Arsenicum album

Calcium carbonicum:

Angst vor Neuem, Routine verleiht Sicherheit, sehr frühe Verunsicherung, konnte wenig eigene Sicherheit und Stabilität aufbauen, braucht den Schutz von außen, abhängig von anderen. Kinder brauchen etwas länger für gewisse Ablösungsschritte in der Entwicklung, Heimweh, psychosomatische Bauchschmerzen.

>>Hier geht’s zum Arzneimittel Calcium carbonicum

Aurum:

Depression, Angst den Status Quo zu verlieren, definiert sich bzw. bekommt Halt durch Erfolg und gesellschaftliche Position.

>>Hier geht’s zum Arzneimittel Aurum

Pulsatilla:

sehr harmoniebedürftig, erlebt Streit als bedrohlich, abhängig von der guten Beziehung zum Gegenüber, Furcht vor Liebesentzug, Furcht Fehler zu machen. Die Kinder haben oft erlebt, dass Liebe durch Leistung und freundliches Verhalten zu bekommen ist. Perfektionismus, Burnout, depressive Beschwerden, Partnerschaftskonflikte.

>>Hier geht’s zum Arzneimittel Pulsatilla

Lachesis:

auch hinter der Eifersucht, dem Redebedürfnis und der sexuellen Aktivität kann sich die Furcht vor dem Verlust des Partners in einer Beziehung verbergen.

>>Hier geht’s zum Arzneimittel Lachesis

Kalium carbonicum:

findet Halt und Sicherheit in der Beständigkeit, im Bewahrenden „Konservativen“. Möchte die vertraute Welt nicht verändern. Auch hier spielen materielle Sicherheit, Arbeitsplatz und das sich Schaffen eines stabilen, zuverlässigen Zuhauses eine große Rolle. Die Patienten erscheinen generell sehr angespannt und sind sehr schreckhaft.

>>Hier geht’s zum Arzneimittel Kalium carbonicum

Ignatia:

hat bekanntermaßen viele Beschwerden im seelischen Bereich durch Kummer, enttäuschte Liebe, Kränkung und Verluste. Bei Ignatia beruht die Empfindlichkeit gegenüber Verlusten meines Erachtens weniger in frühkindlichen Trennungserfahrungen, sondern eher in einer konstitutionellen Verletzlichkeit, einer spezifischen, zwischenmenschlichen Emotionalität und Empfindsamkeit.

>>Hier geht’s zum Arzneimittel Ignatia

Wichtig für die homöopathische Behandlung bei Verlustangst:

Die Behandlung von Ängsten, wie hier bei Verlustangst, gehört in die Hand eines erfahrenen Therapeuten. Aber wie oben ausgeführt, sind es nicht immer die Ängste, die die Patienten zu uns führen, sondern körperliche oder funktionelle Beschwerden. Wenn dann gut gewählte Mittel versagen, ist es wichtig, trotz sorgfältiger Repertorisation, den Hintergrund unter verstärkt psychotherapeutischen Gesichtspunkten zu betrachten. Eine Kombination aus Psychotherapie und Homöopathie ist in solchen Fällen sehr zu empfehlen.

Durch meine systemische Zusatzausbildung habe ich in den letzten Jahren einen erweiterten und sehr hilfreichen Ansatz in Ergänzung zur Homöopathie gefunden. Ich denke, dass Verlustängste, wie auch Trennungsängste, gerade auch vor dem Hintergrund transgenerationaler Weitergabe von Traumatisierungserfahrungen häufiger sind, als wir sie entdecken. Gerade bei meinen älteren Patienten hat es sich sehr bewährt, auch bei langjährig bestehenden funktionellen Beschwerden, den biographischen Erfahrungen genügend Raum zu geben. Die Homöopathie kann hier nicht nur bei Verlustängsten einen wichtigen Beitrag geben, den betroffenen Menschen und ihren Partnern zu helfen.