Angewendete Globuli bei Warzen bei Kindern
Homöopathie hat bei der Behandlung der Warzen von Kindern den Vorteil, dass bei Wahl des richtigen Mittels nicht nur die Warzen selbst therapiert werden, sondern ihnen nach dem homöopathischen Verständnis im besten Falle auch die Grundlage für ihr erneutes Erscheinen und Wachstum entzogen wird, da die homöopathische Arznei die zugrunde liegenden körperlichen und seelischen Störungen beheben soll.[2] Werden homöopathische Arzneien bei der Behandlung von Warzen eingesetzt, sollten die Grenzen der Selbstmedikation (siehe Absatz „Zu beachten“) eingehalten werden.
Bei der Wahl der richtigen homöopathischen Arznei sollten die Lokalisation der Warzen, ihre Beschaffenheit und ihr Aussehen, etwaige Begleitsymptome, eventuelle besondere Gemütssymptome sowie die Modalitäten, das heißt die Umstände, die zu einer Veränderung der Beschwerden führen, berücksichtigt werden.[3]
In der nachfolgenden Tabelle wird eine Auswahl von homöopathischen Mitteln aufgeführt, deren Einsatz sich bei Warzen der Kinder bewährt hat.[2][4][5]
Welche Ausprägung trifft auf Ihr Kind zu?
Information zu Wahlanzeigende Beschwerden
Nach den Angaben der klassischen Homöopathie ist für die Wahl der richtigen Arznei entscheidend, welche der folgenden Ausprägungen die Beschwerden des Betroffenen am besten beschreiben. Je mehr Punkte einer Ausprägung auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der darunter aufgeführten Arznei.
Harte hornige, gezackte Warzen oder auch weiche gestielte; häufig an den Händen oder um die Nägel, im Gesicht, besonders auf der Nase oder an den Augenlidern
Begleiterscheinungen sind sekundäre Entzündungen, Geschwürbildung und Blutungen an den Händen, Nase und Lippen. Am Anus besteht eine Neigung zum Einreißen der Haut (Fissuren). Außerdem zählen Hoffnungslosigkeit, geistige Erschöpfung und ängstliche Vorahnungen zu den Gemütssymptomen. Auslöser sind Infektionen mit humanen Papillomaviren, begünstigt durch kleine Verletzungen der Haut oder Schleimhaut.
Verbesserung:
–
Verschlechterung:
–
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung:
1 Globuli, 3 mal täglich (1. Lebensjahr)
2 Globuli, 3 mal täglich (2. - 6. Lebensjahr)
5 Globuli, 3 mal täglich (7. -14. Lebensjahr)
Sehr harte und hornige Warzen, besonders an den Fußsohlen (Dornwarzen) aber auch an den Händen; typischerweise sind die Warzen ganz glatt
Zu den Begleiterscheinungen zählt die Neigung zu Horn- und Schwielenbildung an den Fußsohlen und Händen. Typischerweise überragen die Warzen nicht das Hautniveau und es besteht eine Neigung zu Hautrissen in den Augenwinkeln, Nasenlöchern und Mundwinkeln. Außerdem besteht bisweilen eine Schmerzlosigkeit bei Beschwerden, bei denen man Schmerz erwarten würde und Hautsymptome können oft in Zusammenhang mit Verdauungsbeschwerden gebracht werden. Auslöser sind Infektionen mit humanen Papillomaviren, begünstigt durch kleine Verletzungen von Haut oder Schleimhaut.
Verbesserung:
–
Verschlechterung:
–
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung:
1 Globuli, 3 mal täglich (1. Lebensjahr)
2 Globuli, 3 mal täglich (2. - 6. Lebensjahr)
5 Globuli, 3 mal täglich (7. -14. Lebensjahr)
Gestielte Warzen
Begleiterscheinungen sind eine auffallend durchscheinende und schmutzige Haut an den Gelenken. Das Mittel eignet sich vor allem für Dunkelhaarige. Auslöser sind Infektionen mit humanen Papillomaviren, begünstigt durch kleine Verletzungen von Haut oder Schleimhaut.
Verbesserung:
–
Verschlechterung:
–
Angewendete(s) Mittel:
Ferrum picrinicum
Potenz: D6
Dosierung:
1 Globuli, 3 mal täglich (1. Lebensjahr)
2 Globuli, 3 mal täglich (2. - 6. Lebensjahr)
5 Globuli, 3 mal täglich (7. -14. Lebensjahr)
Sehr große, glatte Warzen mit starker Empfindlichkeit
Begleiterscheinungen sind Schwitzen an den Handflächen und eiskalte Füße, meist begleitet von Gelenkschmerzen. Auslöser sind Infektionen mit humanen Papillomaviren, begünstigt durch kleine Verletzungen von Haut oder Schleimhaut.
Verbesserung:
–
Verschlechterung:
–
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung:
1 Globuli, 3 mal täglich (1. Lebensjahr)
2 Globuli, 3 mal täglich (2. - 6. Lebensjahr)
5 Globuli, 3 mal täglich (7. -14. Lebensjahr)
Feigwarzen im Genitalbereich
Begleiterscheinungen sind leicht blutende Feigwarzen, die nässen und übel riechen. Außerdem haben die betroffenen Kinder oft eine unreine, schmutzig aussehende, bräunliche Haut und starken Haarwuchs. Ein üppiger Haarwuchs findet sich auch an Stellen, die ansonsten nicht behaart sind. Auslöser sind Infektionen mit humanen Papillomaviren, begünstigt durch kleine Verletzungen von der Haut oder Schleimhaut.
Verbesserung:
Durch Berührung.
Verschlechterung:
–
Angewendete(s) Mittel:
Thuja
Potenz: D12
Dosierung:
1 Globuli, 3 mal täglich (1. Lebensjahr)
2 Globuli, 3 mal täglich (2. - 6. Lebensjahr)
5 Globuli, 3 mal täglich (7. -14. Lebensjahr)
Feigwarzen im Genitalbereich
Begleiterscheinung ist ein dünner, scharfer, ätzender und übel riechender Ausfluss. Das betroffene Kind hat ein schwaches Gedächtnis, ist meist in Eile und hat oft eine juckende Haut. Nach Verletzungen oder bei Ausschlägen neigt die Haut dazu, sich gelb zu verfärben. Auslöser sind Infektionen mit humanen Papillomaviren, begünstigt durch kleine Verletzungen von Haut oder Schleimhaut.
Verbesserung:
–
Verschlechterung:
Durch selbst leichte Berührung.
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung:
1 Globuli, 3 mal täglich (1. Lebensjahr)
2 Globuli, 3 mal täglich (2. - 6. Lebensjahr)
5 Globuli, 3 mal täglich (7. -14. Lebensjahr)
Feigwarzen im Genitalbereich; Warzenähnliche rote Gewächse am ganzen Körper
Begleiterscheinungen sind weiche, rote und fleischige Feigwarzen mit gelblich grünem Ausfluss. Zudem hat das betroffene Kind hat eine juckende Haut beim Ausziehen. Musik macht das Kind melancholisch. Auslöser sind Infektionen mit humanen Papillomaviren, begünstigt durch kleine Verletzungen von Haut oder Schleimhaut.
Verbesserung:
–
Verschlechterung:
–
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung:
1 Globuli, 3 mal täglich (1. Lebensjahr)
2 Globuli, 3 mal täglich (2. - 6. Lebensjahr)
5 Globuli, 3 mal täglich (7. -14. Lebensjahr)
Feigwarzen im Genitalbereich
Begleiterscheinungen sind brennende und sehr stechende Schmerzen. Die Feigwarzen nässen, bluten leicht und haben einen bräunlichen oder fleischfarbenen, übelriechenden Ausfluss, der wässrig dünn oder fadenziehend sein kann. Die Hautbeschwerden treten vor allem an den Körperöffnungen (Nase, Mund, Anus) auf. Meist sind die Betroffenen reizbare und sehr nachtragende Kinder, die eine hoffnungslose Verzweiflung mit sich tragen. Auslöser sind Infektionen mit humanen Papillomaviren, begünstigt durch kleine Verletzungen von Haut oder Schleimhaut.
Verbesserung:
–
Verschlechterung:
–
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung:
1 Globuli, 3 mal täglich (1. Lebensjahr)
2 Globuli, 3 mal täglich (2. - 6. Lebensjahr)
5 Globuli, 3 mal täglich (7. -14. Lebensjahr)
Feigwarzen im Genitalbereich
Begleiterscheinungen sind Feigwarzen, die jucken und brennen, oft einhergehend mit reichlich, hellroter Menstruationsblutung und Schmerzen. Im Anschluss kann ein scharfer, ätzender und übel riechender Ausfluss auftreten. Auslöser sind Infektionen mit humanen Papillomaviren, begünstigt durch kleine Verletzungen von Haut oder Schleimhaut.
Verbesserung:
–
Verschlechterung:
–
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung:
1 Globuli, 3 mal täglich (1. Lebensjahr)
2 Globuli, 3 mal täglich (2. - 6. Lebensjahr)
5 Globuli, 3 mal täglich (7. -14. Lebensjahr)
Bisweilen wird auch zur äußeren Behandlung der Warzen bei Kindern mit homöopathischen Arzneien angeraten. In der folgenden Tabelle sollen hierfür entsprechende Beispiele aufgeführt werden.[6] Es ist jedoch ratsam, sich entweder auf die äußerliche oder innerliche Anwendung zu beschränken und stets nur ein Mittel gleichzeitig anzuwenden, damit die Wirkung der homöopathischen Behandlung richtig eingeschätzt werden kann.
Warzen
Begleiterscheinungen sind Warzen, die vor allem auf der rechten Körperseite auftreten. Der gelbe Saft des Schöllkrautes (Chelidonium majus) gilt in der Volksmedizin als warzenwidrig, weshalb die Pflanze bisweilen auch Warzenkraut genannt wird. Auslöser sind Infektionen mit humanen Papillomaviren, begünstigt durch kleine Verletzungen von Haut oder Schleimhaut.
Verbesserung:
Hautjucken bessert sich durch Essen.
Verschlechterung:
–
Angewendete(s) Mittel:
3 x 1 Esslöffel täglich
Warzen; Feigwarzen im Genitalbereich
Begleiterscheinungen sind leicht blutende Feigwarzen, die nässen, übel riechen und die Haut schmutzig aussehen lassen. Auslöser sind Infektionen mit humanen Papillomaviren, begünstigt durch kleine Verletzungen von Haut oder Schleimhaut.
Verbesserung:
Durch Berührung.
Verschlechterung:
–
Angewendete(s) Mittel:
Thuja
3 x 1 Esslöffel täglich
Hinweise zu Anwendung und Dosierung:
Dosierung und Anwendung soweit nicht anders verordnet: Die Tinkturen werden 2- bis 3- mal täglich mit einem Wattestäbchen auf die Warze aufgetragen. Die Thuja-Urtinktur sollte dabei sorgfältig angewendet werden und nicht auf gesunde Haut aufgetragen werden. Die Chelidonium-Urtinktur kann auch großflächiger angewandt werden: 1 EL der Tinktur mit ¼ Liter Wasser verdünnen, 2- bis 3- mal täglich zu Spülungen oder Umschlägen verwenden. Beide Tinkturen nicht innerlich einnehmen. Für Gegenanzeigen und vor Anwendung bitte die Packungsbeilage beachten.[6]
Zu beachten:
Die meisten Warzen bei Kindern sind harmlos, verschwinden spontan und können aber erneut erscheinen. Treten Warzen jedoch in großer Zahl und an ungewöhnlichen Stellen auf, könnte dies Zeichen einer Immunschwäche sein, welche durch einen Arzt abgeklärt werden sollte. Bei Kindern, welche Immunsuppressiva, also Medikamente, die die Wirkung des Immunsystems beeinträchtigen wie zum Beispiel gewisse Chemotherapeutika im Rahmen einer Krebserkrankung, verordnet bekommen haben, gilt: Alle Neubildungen und Wucherungen an der Haut sollten von einem Arzt untersucht werden, um deren Bösartigkeit auszuschließen. Probeuntersuchungen sollten generell auch bei besonders schnellem Wachstum der Warzen oder bei ihrem Auftreten im Nagelbereich vorgenommen werden.[7]
Eine mechanische Entfernung der Warzen sollte nur der Arzt vornehmen, da eine unsachgemäße Entfernung dazu führen kann, dass sich die Warzenbesiedlung vergrößert.
Die Haut dient wie kein anderer Körperteil als Spiegelbild des menschlichen Seelenerlebens. Hautkrankheiten können sowohl eine psychische Belastung für das Kind darstellen und andererseits können diese in ihrem Ausmaß auch durch das Vorhandensein innerer Konflikte gefördert werden. So ist es im Einzelfall gut möglich, dass das Kind neben der bloßen Therapie der Warzen auch einer seelischen Zuwendung von Seiten der Eltern oder einer Vertrauensperson bedarf. Ein Sonderfall stellen Feigwarzen im Genital- und Analbereich dar. Treten diese bei Kindern auf, so kann dies verschiedene Ursachen haben. Eine davon ist ein sexueller Missbrauch des Kindes.[8] Bei entsprechendem Verdacht sollte professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden. Auskunft hierüber geben zum Beispiel die örtlichen Polizeidienststellen.
Sehr selten entwickeln sich Krebserkrankungen im Genital- und Analbereich auf dem Boden lange bestehender Feigwarzen.[9] Betroffene sollten im späteren Erwachsenenalter entsprechende Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen.
Quellenangaben:
- Pschyrembel Willibald: Pschyrembel, klinisches Wörterbuch, de Gruyter Verlag, 259. Auflage, S. 1757 - 1758
- H. Pfeiffer, M. Drescher, M. Hirte (Hrsg.): Homöopathie in der Kinder- und Jugendmedizin, Elsevier Urban & Fischer, S. 605 – 611
- H. Pfeiffer, M. Drescher, M. Hirte (Hrsg.): Homöopathie in der Kinder- und Jugendmedizin, Elsevier Urban & Fischer, S. 39
- Eisele M., Friese K., Notter G., Schlumpberger A.: Homöopathie. Indikations- und Wirkstoffbezogene Beratungsempfehlungen, Deutscher Apotheker Verlag, 5. Auflage, S. 126
- Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre, Urban & Fischer, 4. Auflage
- Deutsche Homöopathie-Union (DHU): Homöopathisches Repetitorium, Verlag der DHU, S. 401
- Professor Dr. Henning Hamm, „Viruswarzen. Kein Hexenwerk“, http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=33415
- Schiffner Katerina, Condylomata acuminata bei Kindern: „Darstellung und Überprüfung eines Konzepts“, http://edoc.ub.uni-muenchen.de/4662/1/schiffner_katerina.pdf
- Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V., „Interdisziplinäre S2k-Leitlinie für die Prävention, Diagnostik und Therapie der HPV-Infektion und präinvasiver Läsionen des weiblichen Genitale“, http://www.zervita.de/gfx_content/Dokumente/DGGG_Leitlinie_2008.pdf
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