Angewendete Globuli bei Durchfall

Bei der Auswahl eines geeigneten homöopathischen Mittels bei Durchfall von Kindern werden die Ausprägung der Erkrankung, die Umstände der Verbesserung oder Verschlechterung, mögliche Auslöser sowie Begleitbeschwerden verglichen.

Welche Ausprägung trifft auf Sie zu?

Information zu Wahlanzeigende Beschwerden

Nach den Angaben der klassischen Homöopathie ist für die Wahl der richtigen Arznei entscheidend, welche der folgenden Ausprägungen die Beschwerden des Betroffenen am besten beschreiben. Je mehr Punkte einer Ausprägung auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der darunter aufgeführten Arznei.

Wässriger Stuhl, grün, zerhackt, große Berührungsempfindlichkeit, brennender Durst, Ängstlichkeit

Zu den Begleiterscheinungen gehören Bauchkrämpfe und brennende Schmerzen. Der Bauch ist heiß, aufgebläht und sehr empfindlich gegenüber Berührungen. Die Kinder weinen, sind unruhig und können nicht schlafen. Häufig tritt der Durchfall auf, wenn die Kinder kaltem und trockenem Wind ausgesetzt gewesen sind. Dies ist besonders oft der Fall bei kalten Nächten, die nach heißen Tagen folgen oder nach einem Aufenhalt im kühlen Herbst oder Frühjahr an der See.

Verbesserung:

Durch Ruhe, im Freien und durch Schwitzen.

Verschlechterung:

Nach einem Schreck oder Schock, nach heftigen Emotionen wie Wut oder Ärger, durch kalten-trockenen Wind, durch Berührung, nachts und abends, durch Geräusche und Licht, während der Zahnung, durch Liegen auf der Seite und Schlafen in der Sonne. [2]

Angewendete(s) Mittel:

Aconitum Napellus

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Wässriger Stuhl nach dem Verzehr von verdorbenen Nahrungsmitteln und kalten Getränken, Erschöpfung und Unruhe

Zu den Begleiterscheinungen gehören krampfartige Bauchschmerzen (Koliken), brennende Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit und große Angst. Es besteht ein großer Durst auf kalte Getränke, es werden aber immer nur kleine Mengen getrunken und diese werden oft sofort wieder erbrochen.

Verbesserung:

Durch Wärme und warme Anwendungen, warme Speisen und Getränke, im Liegen mit hochgelagertem Kopf, im Sitzen, in Gesellschaft, bei Bewegung, während des Schwitzens und an der frischen Luft.

Verschlechterung:

Nach Mitternacht, durch Kälte und kalte Speisen und Getränke, kalte Luft, nach dem Verzehr von Obst oder verdorbenen Lebensmitteln (vor allem Fleisch) und bei körperlicher Anstrengung. [3]

Angewendete(s) Mittel:

Arsenicum album

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Durchfall während des Zahnens, grünliche und schleimige Stühle, schlecht gelaunt und sehr gereizt, Kinder möchten nur getragen werden

Zu den Begleiterscheinungen gehören grüner und zerhackter Stuhl, der wie zerkleinerter Spinat oder wie gehackte Kräuter aussieht. Die Kinder leiden besonders während der Nachtunter krampfartigen Bauchschmerzen. Durch warme Anwendungen bessern sich die schneidenden Schmerzen. Ausgelöst wird der Durchfall durch Erkältungen und die Zahnung oder wenn sich die Kinder über etwas sehr geärgert haben. Der Stuhl enthält unverdaute Nahrungsbestandteile und riecht nach faulen Eiern.

Verbesserung:

Durch Getragen werden, bei mildem Wetter und Hitze, durch warme Anwendungen und Schwitzen.

Verschlechterung:

Durch Wut und Ärger, während der Zahnung, nachts, Kälte und kalte Luft, Liegen im Bett, Berührung.[4]

Angewendete(s) Mittel:

Chamomilla

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Wässrige und herausschießende Durchfälle, schmerzlos und geruchlos, schwächend, großer Durst auf kalte Getränke, ängstlich und unruhig

Zu den Begleiterscheinungen gehört das Erbrechen von kalten Getränken (Wasser), sobald diese sich im Magen erwärmt haben. Die Kinder haben das Gefühl, der Anus würde offenstehen und der Stuhl geht unwillkürlich ab. Die Durchfälle gehen nicht mit Schmerzen einher, erschöpfen die Kinder aber sehr. Die Kinder sind sehr ängstlich, besonders im Dunkeln, bei Gewitter und wenn sie alleine sind.

Verbesserung:

Durch Essen, Schlafen, Kälte, kalte Speisen und Getränke, Reiben und Massieren, im Sitzen.

Verschlechterung:

Im Liegen (vor allem auf der linken Seite), Kälte, warme Speisen und Getränke, Wetterumschwung, Gewitter, morgens und abends.[5]

Angewendete(s) Mittel:

Phosphor

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Durchfall bei Zahnung, explosionsartig herausschießend, grün-weiß und schäumend, Schwäche nach Stuhlabgang, Sommerdurchfall

Zu den Begleiterscheinungen gehört ein festes Zusammenpressen des Kiefers, hörbare Gluckergeräuschen im Bauch und Brechwürgen. Der Stuhl ist sehr dünnflüssig und fließt einfach so durch die Windel. Er geht vor allem dann ab, wenn die Kinder gerade gebadet oder gewaschen werden. Ausgelöst wird der Durchfall durch Zahnung, saures Obst und Milch. Die Kinder sind nach dem Stuhlgang sehr erschöpft und schläfrig. Sie haben großen Durst auf große Mengen kalten Wassers. Die Kinder sind während des Durchfalls niedergeschlagen, jammern und quengeln und sind sehr unruhig. Sie können kaum ruhig sitzen bleiben.

Verbesserung:

In der Bauchlage und durch Reiben des Bauches.

Verschlechterung:

Früh am Morgen, während der Zahnung, in der Sommerhitze, durch Saures Obst und Milch, bei Bewegung. [6]

Angewendete(s) Mittel:

Podophyllum

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Durchfall treibt morgens aus dem Bett, schmerzlos, übel riechend, breiartig oder dünn wie Wasser, gräulich, schaumig, morgens um 11 Uhr Heißhunger, möchte allein sein

Zu den Begleiterscheinungen gehören starkes nächtliches Schwitzen, berührungsempfindlicher Bauch, Schmerzhaftigkeit, brennende Schmerzen, Jucken im Mastdarm, Hämorrhoiden, Leere- und Schwächegefühl im Magen. Die stinkenden Stühle sind sehr veränderlich in ihrer Beschaffenheit und ihrem Aussehen. Nach dem Essen treten krampfartige Bauchschmerzen auf, vor allem nach dem Verzehr von Süßigkeiten. Die Schmerzen zwingen die Kinder zum Zusammenkrümmen.

Verbesserung:

Durch Bewegung und Gehen, durch Zusammenkrümmen, an der frischen Luft, bei warmem und trockenem Wetter, beim Liegen auf der rechten Seite und durch Schwitzen.

Verschlechterung:

Durch Waschen oder Baden, durch Milch, durch Überanstrengung und Überhitzung, in der Bettwärme, morgens um 11 Uhr, durch Süßigkeiten und in der Ruhe.[7]

Angewendete(s) Mittel:

Sulfur

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Durchfall während der Zahnung, Heißhunger, wässrige und weiß-graue oder grünliche Stühle, stinkend, aufgeblähter Bauch

Zu den Begleiterscheinungen gehören saures Aufstoßen und saures Erbrechen. Blähungen gehen nicht ab. Der Stuhl enthält unverdaute Nahrungsbestandteile und wird zunächst breiig und dann erst wässrig. Trotz des Durchfalls haben die Kinder Durst auf Kaltes, großen Appetit sowie Heißhungerattacken. Bei der geringsten körperlichen Anstrengung schwitzen sie, besonders am Kopf und im Nacken. Der ganze Körper fühlt sich eiskalt an, die Pupillen sind geweitet.

Verbesserung:

Bei trockenem Wetter, durch Liegen auf der schmerzenden Seite und dem Rücken sowie durch Reiben.

Verschlechterung:

Durch Kälte und kaltes Baden, nach körperlicher und geistiger Anstrengung, während der Zahnung, durch Kleiderdruck, durch Milch und beim Erwachen. [8]

Angewendete(s) Mittel:

Calcium carbonicum Hahnemanni

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Zu beachten:

Eine Durchfallerkrankung kann für Säuglinge und Kinder schnell lebensbedrohlich werden, da neben viel Flüssigkeit auch wichtige Mineralstoffe wie zum Beispiel Kalium oder Natrium ausgeschieden werden. Der Flüssigkeitsverlust führt bei Kindern sehr schnell zur Austrocknung (Exsikkose). Vor allem dann, wenn zusätzlich zum Durchfall noch Erbrechen und hohes Fieber bestehen. Ein trockener Mund, fehlende Hautspannung, Blässe, Schläfrigkeit und Teilnahmslosigkeit (Apathie) sind Anzeichen einer drohenden Austrocknung und erfordern schnelles Handeln.Bei starkem Durchfall mit Fieber und sobald der Stuhl blutig wird, sollten Kinder sofort einem Arzt vorgestellt wird. Je jünger das Kind ist, desto eher sollte der Arzt aufgesucht werden.

Bei immer wiederkehrenden Durchfällen sollte ebenfalls der Kinderarzt aufgesucht werden, um schwerwiegende Erkrankungen wie zum Beispiel eine Nahrungsmittelunverträglichkeit (Zöliakie, Sprue)oder eine Stoffwechselstörung sowie Samonellose auszuschließen.[9]