Angewendete Globuli bei Verstopfung bei Kindern

Welche Ausprägung trifft auf Sie zu?

Information zu Wahlanzeigende Beschwerden

Nach den Angaben der klassischen Homöopathie ist für die Wahl der richtigen Arznei entscheidend, welche der folgenden Ausprägungen die Beschwerden des Betroffenen am besten beschreiben. Je mehr Punkte einer Ausprägung auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der darunter aufgeführten Arznei.

Trägheit und Langsamkeit aller Körperfunktionen und Trockenheit von Haut und Schleimhäuten

Der Stuhl ist meist hart und knotig und kann aus kleinen Kugeln bestehen. Selbst wenn der Stuhl weich ist, kann er schlecht und nur unter starkem Pressen ausgeschieden werden. Typischerweise zeigen sich eine Abneigung gegen Kartoffeln und Fleisch und abnorme Gelüste. Die Arznei wirkt besonders bei zarten und empfindlichen Säuglingen und Kindern mit dicken Bäuchen.

Verbesserung:

Stuhlgang erleichtert im Stehen oder beim Urinieren.

Verschlechterung:

Nach Essen von Kartoffeln oder Suppen.

Angewendete(s) Mittel:

Alumina

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

In regelmäßigen Abständen auftretende Verstopfung, auch im Wechsel mit Durchfall möglich. Oft in Folge von Arzneimittelmissbrauch oder wahllosem und zu vielem Essen

Das Kind zeigt sich übellaunig und ärgerlich, es kann weinen, wenn man es anfasst oder wäscht. Die Zunge kann dick weiß belegt sein. Das Kind verlangt öfters nach Saurem. Die Arznei wirkt besonders bei dicken, blassen Kindern mit rot umrandeten Augen.

Verbesserung:

Nach einem warmen Bad.

Verschlechterung:

Nach dem Genuss von sauren Speisen.

Angewendete(s) Mittel:

Antimonium crudum

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Dicker, voluminöser Stuhl, trocken, sehr hart und dunkel. Trockenheit der Schleimhäute, alles schmeckt bitter.

Die Verstopfung kann von Schwindel, Kopfschmerzen, Magenschmerzen und Blähungen begleitet sein. Das Kind ist meist sehr reizbar und will alleingelassen werden.

Verbesserung:

Verschlechterung:

In Wärme und durch Denken an die Beschwerden.

Angewendete(s) Mittel:

Bryonia

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Meist dickliche, ruhige und zufriedene Kinder. Sie fühlen sich wohl, wenn sie verstopft sind.

Stühle und Körpergeruch riechen meist sauer. Im Schlaf oder beim Stillen tritt Schweiß vor allem am Hinterkopf auf. Die Füße sind häufig kalt und feucht. Das Kind verlangt nach Eiern, Salzigem, Eiscreme und Süßigkeiten und mag kein Fleisch und keine Milch. Die Entwicklung des Kindes kann etwas verzögert sein.

Verbesserung:

Verschlechterung:

Am Morgen.

Angewendete(s) Mittel:

Calcium carbonicum

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Verstopfung mit heftigen, krampfhaften Schmerzen beim Stuhlgang; nach dem Stuhlgang das Gefühl, nicht komplett entleert zu haben.

Das Kind kann sich vor Schmerzen nach hinten werfen, möchte getragen werden, ist meist gereizt und überempfindlich gegen Schmerzen. Es kann nach Dingen verlangen, die es dann weg stößt.

Verbesserung:

Durch Herumgetragen werden.

Verschlechterung:

Durch Hitze und Ärger.

Angewendete(s) Mittel:

Chamomilla

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Verstopfung ohne Stuhldrang mit voluminösen, knotigen, schlecht abgehenden und oft von Schleimfäden überzogenen Stühlen. Schneidende Schmerzen beim Stuhlgang.

Die Schmerzen, die während des Stuhlgangs auftreten, können über Stunden andauern. Der Bauch ist typischerweise gebläht, das Kind oft kälteempfindlich, frech und lacht, wenn es getadelt wird. Die Verstopfung kann sich mit Hautsymptomen abwechseln.

Verbesserung:

Verschlechterung:

Durch Druck der Kleidung an der Taille.

Angewendete(s) Mittel:

Graphites

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Verstopfung mit ständigem Stuhldrang, es gehen aber nur Winde ab

Der Stuhl ist trocken, knotig und besteht aus kleinen Kügelchen. Der Stuhl bröckelt sofort ab, wenn er den Afterausgang erreicht. Schmerzen im rechten Oberbauch und eine Abneigung gegen Milch können auftreten. Die Arznei hilft besonders bei sehr pflichtbewussten Kindern, die bei familiären Konflikten sehr leiden.

Verbesserung:

In Gesellschaft.

Verschlechterung:

Während der Zahnung, morgens, am Meer, durch Liegen auf der rechten Seite.

Angewendete(s) Mittel:

Magnesium muriaticum

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Verstopfung mit ständigem, erfolglosem Stuhldrang, lebhaften Darmgeräuschen und großer Nervosität.

Mögliche Begleitsymptome sind depressive Verstimmung, Schwindel, Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Erbrechen oder Völlegefühl. Das Kind ist sehr empfindlich und toleriert keine eng am Körper anliegenden Kleider.

Verbesserung:

Am Abend.

Verschlechterung:

Nach Narkose, auf Reisen, am Morgen und während der Zahnung.

Angewendete(s) Mittel:

Nux vomica

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Stuhlverhalten aus Angst vor Schmerzen; sehr mühsamer Stuhlgang. Der Stuhl kann wieder zurück schlüpfen, obwohl er schon teilweise ausgetreten ist.

Begleitend können ein bitterer Geschmack im Mund oder Bauchschmerzen auftreten. Die Arznei kann bei wundem Anus und vor allem bei unsicheren, mageren und sehr kälteempfindlichen Kindern wirksam sein.

Verbesserung:

Durch Wärme. Magenschmerzen werden aber durch kalte Speisen gebessert.

Verschlechterung:

Während der Zahnung.

Angewendete(s) Mittel:

Silicea

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Roter oder juckender Anus, unangenehmer Körpergeruch und stinkende Ausscheidungen.

Während des Stuhlgangs kann es zu Verletzungen am Anus und zu starken, krampfhaften Schmerzen kommen. Aus Furcht vor den Schmerzen kann das Kind eine Angst vor dem Toilettengang entwickeln. Die Verstopfung kann von Kopfschmerzen, Rückenschmerzen oder Blähungen begleitet sein. Das Kind ist hitzig, klagt über Hitze und über heiße Füße im Bett.

Verbesserung:

Verschlechterung:

In der Bettwärme.

Angewendete(s) Mittel:

Sulphur

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Zu beachten:

Auch die Einnahme von Globuli ist keine Garantie dafür, dass die Verstopfung beseitigt werden kann. Zu einer erfolgreichen Therapie von Verstopfung bei Kindern werden ebenso eine Ernährungsumstellung und eine Umstellung der Lebensgewohnheiten mit Hilfe einer Verhaltens- oder Bewegungstherapie gezählt. Darüber kann der behandelnde Arzt Auskunft geben.Besteht die Verstopfung über einen längeren Zeitraum und wird diese nicht rechtzeitig behandelt, können folgende Komplikationen auftreten: Der harte Stuhl kann zu Verletzungen und kleinen Einrissen der Schleimhaut (Fissuren) am Anus führen. Das verstärkte Pressen beim Stuhlgang kann das Auftreten von entzündlichen Ausstülpungen im Dickdarm (Divertikulitis) oder von Gefäßaussackungen am Anus (Hämorrhoiden) begünstigen. Eine chronische Verstopfung kann bei Kindern eine Unfähigkeit hervorrufen, Stuhl oder Darmwinde bewusst zurückzuhalten (Stuhlinkontinenz). Seltene Komplikationen der chronischen Verstopfung sind die krankhafte Erweiterung des Dickdarms (Megakolon) oder ein Darmverschluss (Ileus) durch den nicht ausgeschiedenen Kot.

Treten bei einer akuten Verstopfung Beschwerden wie

  • heftige Schmerzen,
  • Erbrechen von Kot,
  • ein starkes Anschwellen des Bauches oder
  • ein Schockzustand auf,

kann ein Darmverschluss (Ileus) vorliegen. Ein Darmverschluss ist ein Notfall, der sofort medizinisch behandelt werden muss.

Bei Kindern, die an einer chronischen Darmerkrankungen, wie zum Beispiel am Morbus Crohn leiden, sollte bei ersten Anzeichen einer bestehenden Verstopfung generell der behandelnde Arzt informiert werden.[1][4]