Erholung nach dem Sport ist Pflicht!
Sport hält uns fit, macht uns leistungsfähiger und baut Muskeln auf. Doch denken Sie auch daran, sich ausreichend zu erholen? Das Thema Regeneration wird im Sport allzu oft vernachlässigt. Dabei ist sie besonders wichtig. Beim Training werden die Muskeln gezielt belastet – ein Reiz, der das Gleichgewicht der Körperfunktionen (Homöostase) stört und dadurch die Muskeln gezielt zum Wachsen bringen soll.
Um dieses wieder herzustellen, braucht der Körper eine gewisse Zeit, um sich vollständig zu erholen. Fällt diese weg, führt dies zu anhaltender Erschöpfung und schlimmstenfalls zu Muskelabbau statt des erwünschten Muskelaufbaus. Auch Schlafstörungen, Muskelzittern, Koordinationsprobleme, Herzfrequenzänderungen und Motivationsprobleme können auftreten.
Die Dauer der Regeneration hängt dabei stark von der Art und Intensität des Trainings, dem Trainingszustand, Alter, Größe und der körperlichen Verfassung ab. Wenn Sie eher untrainiert sind oder gerade erst mit dem Sport beginnen, sollten Sie langsam mit dem Training beginnen und sich danach mindestens 1-2 Tage Pause zum Regenerieren gönnen. 1-3 Trainings pro Wochen reichen hier völlig aus. Wer schon trainiert ist, kann sich in kürzerer Zeit erholen und 2-4 mal pro Woche trainieren.
Tipps, zur besseren Regeneration:
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Trinken Sie viel Wasser (Je nach Sportart und Trainingsintensität 3-5 Liter). Am besten geeignet ist Mineralwasser, das mindestens 50 mg Magnesium und 150 mg Kalzium enthält. Sehr empfehlenswert ist auch Kokosnusswasser. Es enthält sehr wenig Zucker und wirkt durch seinen hohen Natrium- und Kaliumgehalt isotonisch.
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Achten Sie auf eine eiweißreiche Ernährung und die Zufuhr von ausreichend Kohlenhydraten. Wichtige Nährstoffe, die zur Regeneration der Muskeln beitragen, sind Kalium, Kreatin, Magnesium, Melatonin und Proteine.
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Faszientraining und Dehnübungen lockern das Bindegewebe und die Muskeln. Sie helfen damit nicht nur gegen Muskelkater, sondern verbessern auch die Beweglichkeit.
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Ausreichend Bewegung auch an den trainingsfreien Tagen sorgt dafür, dass die strapazierten Muskeln besser durchblutet und optimal mit Nährstoffen versorgt werden. Gut geeignet sind beispielsweise ein Spaziergang, lockeres Fahrrad fahren, Dehnübungen oder Yoga.
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Erholen Sie sich auch seelisch mit Entspannungsübungen, Yoga oder Meditation
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Ausreichender Schlaf ist einer der wichtigsten Faktoren, die zu einer guten Regeneration beitragen. Im Schlaf tankt der Körper seine Energiereserven wieder auf, die Muskeln erholen sich und wachsen.
So hilft Homöopathie nach dem Sport
Nicht nur im Leistungssport, auch im Breitensport kann es zu Verletzungen der Muskeln und Bänder kommen. Auch Blasen, blutende Wunden und starke Erschöpfungszustände treten auf. Je nach Schwere der Verletzung machen diese das Training für längere Zeit unmöglich. Eine homöopathische Behandlung kann hier die Heilung beschleunigen und Komplikationen vermeiden, so dass das gewohnte Training früher wieder aufgenommen werden kann. Sie hilft außerdem, Muskelkater schneller zu überstehen und stärkt Sehnen und Bänder.
Bei leichten Verletzungen, Muskelkater oder Erschöpfungszuständen kann die medizinische Behandlung allein durchgeführt werden. In schwereren Fällen können zusätzliche ärztliche und physiotherapeutische Maßnahmen notwendig sein. Ist ein operativer Eingriff notwendig, kann auch hier der Behandlungsverlauf homöopathisch unterstützt werden.
Nach den Regeln der klassischen Homöopathie sollten Sie immer das Mittel wählen, dessen Beschreibung zu Ihren individuellen Beschwerden am besten passt. Bei kleinen Verletzungen wählen Sie am besten eine niedrige Potenz (C6, D12 oder C12). Bei starken Schmerzen oder Blutungen sollten Sie diese halbstündig zur Besserung der Beschwerden einnehmen. Bei leichteren Beschwerden reicht eine Einnahme 2x täglich aus. Bessern sich die Beschwerden im Akutfall nach 2-3 Stunden oder bei leichteren Verletzungen nach 2-3 Tagen nicht, fragen Sie bitte einen Homöopathen um Rat.
Bewährte homöopathische Mittel zur Regeneration sind:
Arnica montana
Arnica ist in der Homöopathie „das“ Wundheilmittel schlechthin. Es ist angezeigt als SOS-Mittel für die Erste Hilfe bei Verletzungen, Schlägen, Zerrungen, Wunden oder Überanstrengungen. Vor allem aber wird es bei frischen Muskelverletzungen mit schmerzhaften Blutergüssen eingesetzt. Auch bei schmerzhaftem Muskelkater nach langen Fußmärschen oder Langstreckenläufen kommt Arnica zum Einsatz.
Typische Symptome
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alle Verletzungen sind mit Schmerz, Entzündung, Gefühl einer Quetschung und Bewegungsschwierigkeiten verbunden;
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der Patient hat große Angst vor Berührung und verhält sich mürrisch und abweisend (behauptet sogar, ihm fehle nichts);
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der ganze Körper ist überempfindlich, fühle sich an wie zerschlagen. Alles, worauf man liegt, erscheint zu hart.
Verschlimmerung
Berührung, Bewegung, Anstrengung, Lärm, abends, nachts, feucht-kaltes Wetter.
Besserung
Kalte Wickel, Bewegung des schmerzhaften Körperteils, Liegen auf einer weichen Unterlage, Ruhe.
>Hier geht’s zum Mittel Arnica montana
Bryonia alba
Auch Bryonia ist ein wichtiges Verletzungsmittel in der Homöopathie. Es wird bei Muskel- und Sehnenverletzungen, Hexenschuss sowie akuten Gelenkentzündungen eingesetzt. Typisch für alle Beschwerden ist, dass sie sich durch Ruhe bessern und bei der geringsten Bewegung schlimmer werden.
Typische Symptome
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stechende, brennende Schmerzen, besser in Ruhe, stark verschlimmert in Bewegung;
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die Beschwerden verstärken sich langsam über drei bis fünf Tage;
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Durst: Trinkt nicht häufig, dafür aber große Mengen auf einmal, will kalte Getränke;
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Patient ist gereizt und schnell zornig, will seine Ruhe haben.
Verschlimmerung
Bewegung, Berührung, Essen, beim Liegen auf der schmerzhaften Seite, durch Wärme im Sommer.
Verbesserung
Bei Ruhe, Druck, Liegen auf der schmerzhaften Seite, kalte oder warme Wickel.
>Hier geht’s zum Mittel Bryonia alba
Calendula officinalis
Die Ringelblume wirkt blutstillend und fördert die Wundheilung bei Schürf- oder Schnittwunden. Sie verhindert oder beseitigt Eiterung, beugt unschönen Narben vor und hilft auch bei Muskel – und Sehnenrissen.
Typische Symptome
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außergewöhnlich heftige Schmerzen, Gefühl wie zerschlagen;
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gerissene oder zackige Wunde;
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Gebiet um die Wunde ist gerötet, Stechen in der Wunde;
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eitrige Absonderungen;
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sehr empfindlich auf kalte Luft.
Verschlimmerung
Frische Luft auf der Wunde, bei feuchtem Wetter, abends.
Verbesserung
Wärme, absolute Ruhe oder Umhergehen.
>Hier geht’s zum Mittel Calendula officinalis
Hypericum
Das auch in der Pflanzenheilkunde bekannte Johanniskraut wird in der Homöopathie wegen seiner Wirksamkeit bei jeder Art von Nervenverletzungen gerne auch als das „Arnica der Nerven“ bezeichnet.
Bei Verletzungen überall dort, wo viele Sinnesnerven vorhanden sind (z.B. Steißbein, Zehen, Nagelbett, Handflächen oder Fußsohlen) kommt Hypericum zum Einsatz. Behandelt werden hiermit beispielsweise sehr schmerzhafte Stich-, Schnitt- oder Risswunden, gequetschte Finger, offene Brüche oder ein Sturz auf das Gesäß mit Verletzung des Steißbeins. Auch bei Prellungen der Wirbelsäule oder des Kopfes leistet es wertvolle Dienste.
Typische Symptome
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unerträgliche, übermäßige Schmerzen mit starker Schmerzempfindlichkeit;
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Schmerz an kleinen, umschriebenen Stellen. Schmerz wie durch Druck eines spitzen, harten Gegenstandes, von innen nach außen;
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Geräusche und Gerüche werden übertrieben stark wahrgenommen;
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Traurigkeit mit Seufzen und Tränen; möchte allein sein, aber Beschwerden verschlimmern sich dann.
Verschlimmerung
Abends, nach dem Hinlegen, morgens, nach Schlafentzug, nach dem Essen, nach Kaffeegenuss
Besserung
Durch Seufzen, bei Lagewechsel, durch Liegen auf der schmerzhaften Seite, harter Druck, Wärme
>Hier geht’s zum Mittel Hypericum
Rhus toxicodendron
Gelenk- und Sehnenverletzungen, die sich durch anhaltende Bewegung und beim Warmwerden der Gelenke bessern, werden mit diesem Arzneimittel behandelt. Auch bei Zerrungen, Verstauchungen und Bänderdehnungen mit diesen charakteristischen Anzeichen hilft Rhus toxicodendron.
Typische Symptome
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Gelenk-, Sehnen- und Knochenschmerzen führen im Ruhezustand zu starker Unruhe. Diese zwingt dazu, die schmerzenden Stellen zu bewegen;
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ziehende, reißende Schmerzen (als ob die Muskeln zu kurz wären).
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Kraftlosigkeit und Schmerzen nach zu langer Bewegung;
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Steifheit in den Gelenken.
Verschlimmerung
Bei Ruhe, nachts, nach Mitternacht, erste Bewegung nach Ruhe, wenn die Bewegung zu lange dauert, feuchtes, kaltes und regnerisches Wetter, kalte Luft, Durchnässung.
Besserung
Fortgesetzte Bewegung, Bewegung der betroffenen Körperteile, Wärme, warme Getränke, warme Kleidung, Liegen auf einer harten Unterlage.
>Hier geht’s zum Mittel Rhus toxicodendron
Ruta graveolens
Diese Mittel wirkt auf Knochenhaut, Knorpel, Beugesehnen und die Gelenke. Es wird bei Verstauchung, Ausrenkung eines Gelenkes, Überanstrengung der Sehnen sowie bei traumatischen Verletzungen der Knochen und der Knochenhaut angewendet. Auch offene, komplizierte Knochenbrüche sowie Bruchverletzungen, die nur langsam ausheilen, werden mit diesem Mittel behandelt. Es ist vor allem dann angezeigt, wenn die Verletzung schon einige Tage oder länger zurückliegt. (Folgt nach Arnica bei Gelenkverletzungen, nach Symphytum bei Frakturen).
Typische Symptome
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die Schmerzen verschlimmern sich durch Hängenlassen der betroffenen Extremität und bessern sich, wenn man sie nach oben hält;
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schmerzhafte Unruhe in den Körperstellen, auf die man sich aufstützt;
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die Schmerzen fühlen sich an, als wäre man verprügelt worden;
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der Patient muss im Liegen häufig die Lage wechseln.
Verschlimmerung
Im Liegen, durch Kälte und feuchtes Wetter, beim Bücken, abends
Besserung
Liegen auf dem Rücken, Druck auf den Rücken (bei Rückenschmerzen), Bewegung, Wärme
>Hier geht’s zum Mittel Ruta graveolens
Symphytum officinale
Auch das Arzneimittel Symphytum officinale (Beinwellwurzel) wirkt auf die Knochen und die Knochenhaut und wird vor allem zum Ausheilen von Knochenbrüchen angewendet. Es folgt ausgezeichnet auf Arnica. Es erleichtert das Zusammenwachsen der Bruchstelle und lindert den von ihr verursachten stechenden Schmerz. Auch Verletzungen von Sehnen und Bändern sowie sehr schmerzhafte Schläge und Abschürfungen an vorspringenden Knochen wie zum Beispiel Jochbein. Ellbogen, Knie, Wirbelsäule und Schultern), werden hiermit behandelt.
Typisches Symptom
Stechender Schmerz und Wundheit der Knochenhaut
Verschlimmerung
Berührung, Bewegung, Druck
Verbesserung
Wärme
>Hier geht’s zum Mittel Symphytum officinale
Silke Lemhöfer, Heilpraktikerin und Homöopathin mit eigener Praxis für Homöopathie und ganzheitliche Frauengesundheit