Angewendete Globuli zur Stärkung des Immunsystems

Kaum wird es draußen kühl und nass, ist die nächste Erkältungswelle nicht weit. Schuld an Nasenkribbeln und Halskratzen sind meist Erkältungsviren (Rhinoviren), die sich bei niedrigen Temperaturen besonders gut vermehren können. Schwächelt dann auch noch unser Immunsystem, haben Viren und Bakterien leichtes Spiel. Denn die schwankenden Temperaturen im Herbst setzen unserem Abwehrsystem gehörig zu und auch die Schleimhäute werden durch die trockene Heizungsluft strapaziert.

So arbeitet unser Immunsystem

Unser Immunsystem ist ein komplexes und fein abgestimmtes System, das den Körper vor schädlichen Angriffen schützt. Es arbeitet rund um die Uhr auf Hochtouren und wehrt dabei Bakterien, Pilze, Viren und andere Organismen wie zum Beispiel Würmer ab. Auch Gefahren aus dem Inneren, wie zum Beispiel körperfremde Proteine, entartete Krebszellen oder freie Radikale kann es häufig erfolgreich abwehren. Ein wichtiges Schutzschild ist dabei die natürliche Barriere von Haut und Schleimhäuten. So wehren zum Beispiel die Nasenschleimhäute und die Augen schädliche Eindringlinge von außen mit vermehrten Sekreten ab. Im Speichel befinden sich zudem antimikrobielle Enzyme. Schaffen es die Erreger doch einmal bis in den Magen, werden sie dort durch die dort gebildete Salzsäure größtenteils neutralisiert.

Ständig erkältet? Das steckt dahinter

Bis zu fünf Erkältungen im Jahr gelten bei Erwachsenen noch als normal. Liegen Sie häufiger auf der Nase oder verlaufen Infekte bei Ihnen ungewöhnlich schwer, kann das verschiedene Ursachen haben. Die Gründe für ein schwaches Immunsystem sind häufig in unserer Lebensweise zu finden, wie zum Beispiel

  • Chronischer Stress
  • Mikronährstoffmangel bedingt durch schlechte Ernährung
  • Schlafmangel
  • Bewegungsmangel
  • Rauchen und Alkohol
  • Medikamente
  • Sorgen und Ängste, schlechte Laune und negative Gefühle

Aber auch bestimmte Erkrankungen wie zum Beispiel Diabetes, Leber- und Nierenerkrankungen oder ein angeborener Immundefekt können die Zellen des Immunsystems und damit deren Tätigkeit beeinträchtigen.

Wenn das Immunsystem schwächelt

Neben häufigen Erkältungen können auch diese Symptome auf ein geschwächtes Immunsystem hinweisen:

  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Antriebslosigkeit
  • Schwächegefühl
  • Kältegefühl
  • Unwohlsein
  • Appetitlosigkeit

Kinder sind von Natur aus häufiger krank

Viele Kleinkinder und Säuglinge leiden unter häufigen und ständig wiederkehrenden Infekten. Spätestens dann, wenn ein Kind in die KITA kommt, jagt eine Erkältungs-Attacke die nächste. Doch was bei Erwachsenen bedenklich wäre, ist bei den Kleinen zunächst einmal ganz normal. Ihr Immunsystem ist noch unreif und muss erst noch lernen, sich gegen Viren und Bakterien zu wehren.

8-12 Atemwegsinfekte im Jahr halten Kinderärzte bei Kleinkindern für unbedenklich. Das kostet Nerven! Dabei wirkt jeder Infekt wie eine „Trainingseinheit“ für das kindliche Immunsystem. Denn dieses ist mit der Geburt des Kindes nur zu einem kleinen Teil fertig ausgebildet. Der größte Teil, die sogenannte spezifische Abwehr, entwickelt sich etwa bis zum 10. Lebensjahr.

Als Starthilfe hierfür dienen zunächst die Abwehrstoffe der Mutter. Nach der Geburt enthält die Muttermilch einen ersten Antikörper-Cocktail. Durch diesen passiven Immunschutz gewappnet, kann das Kind nun sein eigenes Abwehrsystem Schritt für Schritt aufbauen. Bei jedem Infekt bildet es neue Antikörper und wird so allmählich

Darm und Immunsystem

Eine ganz besondere Rolle in unserem Immunsystem spielt der Darm. 70% aller Immunzellen befinden sich im Dünn- und Dickdarm; knapp 80% aller Abwehrreaktionen laufen hier ab. Mit seiner natürlichen Bakterienflora ist unser Darm die am dichtesten besiedelte Region der Erde. Hier gibt es mehr Mikroorganismen als im ganzen Amazonasgebiet. Nach heutigem Wissen leben dort etwa 90 Billionen Bakterien aus über 160 verschiedenen Stämmen.

Die Bakterien in unserer Darmflora leisten ganze Arbeit. Sie:

  • produzieren Vitamin K, Biotin (Vitamin B7) und bestimmte Aminosäuren
  • spielen eine zentrale Rolle bei der Verdauung
  • können Giftstoffe neutralisieren
  • schützen den Darm vor aggressiven Schadstoffen
  • hindern schädliche Viren, Bakterien und Pilze daran, sich in der Darmschleimhaut einzunisten und Infektionen auszulösen
  • versorgen die Immunzellen, die im Darm sitzen, mit wichtigen Informationen

Gerät die blühende Bakterienlandschaft in unserem Darm aus dem Gleichgewicht, setzt dies eine ganze Reihe schädlicher Entwicklungen in Gang:

  • Die guten Keime werden geschädigt und die schlechten können sich ausbreiten
  • Giftige Stoffwechselprodukte können sich ausbreiten und belasten den Darm
  • Entzündungsprozesse entstehen
  • Fremd und Schadstoffe können nicht mehr ausreichend abgewehrt werden, entzündliche Prozesse folgen

Erste Anzeichen für dieses „Bakteriensterben“ sind:

  • Blähungen
  • Aufstoßen
  • Bauchschmerzen
  • Schmieriger, stark riechender Stuhl

Wie sehr sich dieses Ungleichgewicht auf unsere gesamte Gesundheit auswirkt, wurde lange Zeit unterschätzt. Heute weiß man: Ist die Darmflora gestört, schwächelt das gesamte Immunsystem. Die Immunzellen können nicht mehr optimal arbeiten, die Abwehrkräfte schwinden dahin. Zahlreiche Krankheiten können folgen.

Häufig sind:

  • Häufige Infekte, oft verbunden mit Infektionen von Hals, Mittelohr, Bronchien oder Lungen
  • Allergien
  • Rheumatische Erkrankungen
  • Neurodermitis und andere Hauterkrankungen

Was Sie für einen gesunden Darm tun können

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist die beste Voraussetzung für eine gesunde Darmflora. Bei Kindern trägt das Stillen entscheidend zu ihrer Entwicklung bei.

Angeregt wird das Wachstum nützlicher Dickdarmbakterien durch bestimmte unverdauliche Lebensmittelbestandteile, sogenannte „Präbiotika“. Es handelt sich hierbei um unverdauliche Kohlenhydrate wie z.B. Inulin oder Oligofruktose. Manche Gemüsesorten enthalten von Natur aus größere Mengen dieses „ Bakterienfutters“:

Die Top 10 präbiotischer Lebensmittel:

  1. Schwarzwurzeln
  2. Knoblauch
  3. Zwiebeln
  4. Lauch (Porree)
  5. Bananen
  6. Hülsenfrüchte wie Linsen und Bohnen
  7. Spargel
  8. Pastinaken
  9. Topinambur
  10. Roggen

Weitere wichtige präbiotische Lebensmittel sind Haferflocken, Artischocken und Chicorée. Nicht verwechseln sollten Sie diese Präbiotika mit den sogenannten „ Probiotika“. Hiebei handelt es sich um lebende Bakterienstämme wie z.B. Milchsäurebakterien, wie sie in bestimmten Lebensmitteln enthalten sind. In gewissem Umfang können auch sie helfen, die Darmflora aufzubauen.

Die Top 10 probiotischer Lebensmittel:

  1. Joghurt
  2. Kefir
  3. Sauerkraut
  4. Miso
  5. Saure Gurken
  6. Kombucha
  7. Apfelessig
  8. Käse
  9. Tempeh
  10. Kimchi

Homöopathie für das Immunsystem

Es gibt mehrere homöopathische Mittel, die zur Stärkung Ihres Immunsystems beitragen können. Sie sind unter anderem auch zur Selbstbehandlung geeignet. Zeigt die Therapie jedoch keine Wirkung, kann nur eine Konstitutionstherapie langfristig Wirkung erzielen. Diese sollte von einem erfahrenen Homöopathen durchgeführt werden. Folgende homöopathische Mittel helfen dem Immunsystem:

Echinacea (Sonnenhut)

Diese aus Nordamerika stammende Heilpflanze wurde bereits von den amerikanischen Ureinwohnern verwendet und später wieder entdeckt. Sie ist schon seit langem für ihre anregende Wirkung auf das Immunsystem bekannt. In Laborversuchen bekämpft Echinacea Viren, Pilze und Bakterien und greift regulierend in die Prozesse des Immunsystems ein. In der Homöopathie wird vorwiegend der Rote Sonnenhut (Echinacea purpurnes) verwendet. Er bewirkt, dass sich die körpereigenen Abwehrzellen, die Leukozyten, schneller vermehren und hilft damit, Erkältungen abzuwehren oder schneller zu überwinden.

Typische Symptome:

Gefühl von Schwäche, Schwindel, Gliederschmerzen und Übelkeit. Erkältungen treten häufig auf und führen nicht selten zu ernsten Erkrankungen (Lungenentzündung, Bronchitis), Mundwinkel und Lippen trocken und rissig, Lymphknoten geschwollen.

Schlimmer: Essen, Anstrengung

Besser: Ruhe, Liegen

> Hier gehts zum Mittel Echinacea

Asarum europaeum (Haselwurz)

Auch dieses Arzneimittel besitzt eine stimulierende Wirkung auf das Immunsystem. Es wird aus dem gewöhnlichen Haselwurz gewonnen, einer gelbblühenden Pflanze aus der Familie der Osterluzeigewächse. Das homöopathische Mittel wird bei Erkältung und Husten sowie bei nervöser Erschöpfung eingesetzt.

Typische Symptome:

Übersensible, Kratzen auf Seide, Leinen oder Papier ist unerträglich. Nervöser Reizhusten, Schnupfen mit Niesen und Verstopfungsgefühl der Ohren. Kurzatmigkeit, fröstelig, einzelne Körperteile werden eisig kalt.

Schlimmer: Durchdringende Geräusche, kaltes, trockenes Wetter, Gemütsbewegungen

Besser: Kaltes Baden oder Waschen des Gesichts, Feuchtes und nasses Wetter

Hier gehts zum Arzneimittel Asarum europaeum

Baptisia tinctoria (Wilder Indigo)

Der vielen als Farbstoff bekannte wilde Indigo hat sich in der Homöopathie ursprünglich als Mittel gegen Typhus seinen Ruf erworben. Darüber hinaus gilt es als abwehrsteigernd.

Typische Symptome:

Extreme Erschöpfung, verbunden mit Muskelschmerzen, Atembeschwerden vor allem im Liegen, Niesen und Erkältungsgefühl.

Schlimmer: Feuchte Hitze, Nebel, drinnen

Calendula (Ringelblume)

Dieses allgemein zur Wundheilung eingesetzte Arzneimittel wirkt ebenfalls stärkend auf die Körperabwehr.

Typische Sypmtome:

Große Erkältungsneigung, fühlt sich wie zerschlagen, allgemeines Kältegefühl und Schaudern, mit Gänsehaut und äußerer Wärme, sehr empfindlich gegen kalte Luft. Wunden heilen langsam. Schnupfen in einem Nasenloch, mit viel grüner Absonderung. Husten mit grünem Auswurf, Heiserkeit.

Schlimmer: Feuchtes, wolkiges Wetter, Kälte

Besser: langsam herumgehen, ruhig liegen

> Hier Infos zu Calendula

Eupatorium perfoliatum (Wasserhanf)

Dieses in der Volksmedizin auch als „Knochenheil“ bezeichnete Mittel wird dort zur Heilung von Knochenverletzungen angewendet. Wegen seiner immunstimulierenden Wirkung kommt es in der Homöopathie auch bei grippalen fieberhaften Erkrankungen zum Einsatz. Besonders gut wirkt es, wenn es schon bei den ersten Erkältungssymptomen mit Gliederschmerzen angewendet wird.

Typische Symptome:

Gliederschmerzen, Zerschlagenheitsgefühl, Schmerzhafte Augäpfel. Ruhelosigkeit (muss sich ständig bewegen, was die Schmerzen aber nicht bessert), Frieren, Durst auf kalte Getränke, schmerzhafter Husten, muss sich die Brust halten. Heftige Kopfschmerzen

Schlimmer: Periodisch, jeden 3. oder 7. Tag, Fieber immer von 7-9 Uhr. Kalte Luft, Bewegung, Geruch oder Anblick von Speisen

Besser: Durch Husten, Knie-Ellenbogen-Lage, Unterhaltungen

> Zum Mittel Eupatorium perfoliatum

Melissa officinalis (Zitronenmelisse)

Die würzig-aromatische Zitronenmelisse besitzt eine antivirale Wirkung und kann auch vorbeugend gegen Erkältungen eingesetzt werden. Äußerlich angewendet zeigt sie bei Fieberbläschen (Herpes labialisiert) eine gute Wirksamkeit.

> Nähre Details zu Melissa officinalis

Thuja (Abendländischer Lebensbaum)

Diese Heilpflanze ist vielen als Wirkstoff gegen Warzen bekannt. Wegen seiner antibakteriellen -Wirkung kommt jedoch auch bei starker Erkältungsneigung, chronischer Nasennebenhöhlenentzündung und Asthma zum Einsatz.

Typische Symptome:

Chronische Nasennebenhöhlenentündung, rasche Erschöpfung, Asthma. Neigung zu warzenartigen Wucherungen auf Haut und Schleimhaut. Starke Kopfschmerzen, als würde ein Nagel in den Kopf geschlagen.

Schlimmer: Nachts, kalte, feuchte Luft, nach dem Frühstück, Fett, Kaffe, nach Impfung

Besser: linke Seite, beim Anziehen der Glieder

> Infos zu Thuja finden Sie hier.

Okoubaka

Auch die getrocknete Rinde des Okoubaka-Baums kann das Immunsystem stärken. In Ghana und an der Elfenbein wird sie zu Pulver zerstoßen von den Medizinmännern traditioneller Stämme als Entgiftungsmittel genutzt. Als homöopathisches Mittel hat es sich bei Erkältungen und grippalen Infekten, Infektionen des Magen-Darmtrakts, Allergien und Nahrungsunverträglichkeiten bewährt.

Auch nach einer Antibiotika-Einnahme leistet es gute Dienste.

Typische Symptome:

Kopfschmerzen, tränende Augen, Klarer Schnupfen, Niesen. fKonzentrationsprobleme, Reizbarkeit. Kratzende Halsschmerzen beim Schlucken. Blähungen, Völlegefühl, Aufstoßen, Übelkeit beim Aufwachen oder nach dem Essen, verbunden mit Bauchkrämpfen.

Schlimmer

Kälte, Ärger, Sitzen, Kaffee, Alkohol

Besser:

Ruhe, Wärme, bei feuchter Luft, Milchtrinken

> Alles über Okoubaka

Infos zur Dosierung der homöopathischen Mittel:

Alle Arzneimittel D12, 2-3 x tgl. 5 Globuli, bei akuten Beschwerden 3-6x tgl. 5 Globuli