Angewendete Globuli bei Sodbrennen in der Schwangerschaft

Je nach Ursache des Sodbrennens, begleitenden Beschwerden und genereller Konstitution der Schwangeren werden verschiedene Globuli zu Anwendung empfohlen. In der nachfolgenden Tabelle findet sich eine Übersicht der gängigsten Präparate, die für eine Selbstbehandlung in Frage kommen. Diese Eigenbehandlung ersetzt jedoch nicht den Besuch beim Arzt.[3][4][5]

Welche Ausprägung trifft auf Sie zu?

Information zu Wahlanzeigende Beschwerden

Nach den Angaben der klassischen Homöopathie ist für die Wahl der richtigen Arznei entscheidend, welche der folgenden Ausprägungen die Beschwerden des Betroffenen am besten beschreiben. Je mehr Punkte einer Ausprägung auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der darunter aufgeführten Arznei.

Sodbrennen am Morgen auf nüchternen Magen und nach fettigen Mahlzeiten, häufig morgendliches Erbrechen, Verstopfung und erfolgloser Stuhldrang

Begleiterscheinungen sind Schwangerschaftsübelkeit, welche sich bei Geruch oder Anblick von Speisen verstärkt sowie Abneigung gegen den Beischlaf. Außerdem ziehende Rückenschmerzen im Kreuz, nach unten ausstrahlend. Es besteht häufig eine Abneigung gegen Brot. Die Familie wird als störend empfunden. Allgemein ist die betroffene Person schlapp und depressiv verstimmt. Auslöser von Sodbrennen und saurem Aufstoßen sind meistens Fettgenuss oder ein leerer Magen am Morgen.

Verbesserung:

Durch ausgiebige Bewegung und Sport.

Verschlechterung:

Angewendete(s) Mittel:

Sepia

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Völlegefühl, Durchfälle, ranziges Aufstoßen, Mund ist trocken, Durst fehlt

Eine häufige Begleiterscheinung ist eine dicke und weiß-gelblich belegte Zunge. Außerdem Krampfadern in der Schwangerschaft und Hyperazidität (überschießende Säureproduktion). Der Fötus liegt oft in der Steißlage. Die betroffene Person ist durstlos, kurzatmig und verfroren. Sie hat eine Neigung zum Ohnmächtigwerden. Trost und Zuwendung bessern die Beschwerden.

Verbesserung:

Im Freien und bei Zuspruch.

Verschlechterung:

In warmen Zimmern und bei warmem Essen.

Angewendete(s) Mittel:

Pulsatilla

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Völlegefühl, Obstipation

Begleiterscheinungen sind Gastritis und blutende und sehr kälteempfindliche Hämorrhoiden. Die betroffene Person hat eine Erkältungsneigung und ist sehr empfindlich gegen Gerüche, Tabakrauch und schlechte Luft. Sie hat oftmals eine gehetzte Lebensweise und eine sitzende Tätigkeit. Sie ist ehrgeizig, ungeduldig und morgens unausgeschlafen. Auslöser der Beschwerden sind reichliche Mahlzeiten und Genussmittel.

Verbesserung:

Durch Wärme und am Abend.

Verschlechterung:

Durch Kaffee, Kälte, Ärger oder Sorgen. Morgens und nach dem Essen.

Angewendete(s) Mittel:

Nux vomica

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Stark gerötete Schleimhäute mit brennenden Schmerzen, häufig mit morgendlichem Durchfall

Begleiterscheinungen sind Hypertonie, Gastritis, Gastroenteritis, venöse Stauungen und eine chronische Rhinitis. Außerdem Hitzewallungen, heiße Füße in der Nacht sowie trockene und unreine Haut. Auch leichter Schlaf kann eine weitere Begleiterscheinung darstellen. Die betroffene Person hat häufig einen Hang zum Vergeistigen und ist eher gleichgültig gegen ihr Äußeres. Sie besitzt außerdem ständige Angst um ihre Gesundheit. Auslöser ist eine Hyperazidität, die häufig schon vor der Schwangerschaft besteht.

Verbesserung:

Durch trockenes, warmes Wetter und mäßige Bewegung.

Verschlechterung:

Durch Bettwärme und Ruhe, im Stehen, beim Waschen und Baden, gegen 11Uhr morgens.

Angewendete(s) Mittel:

Sulfur

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Aufgeblähtes Abdomen, Blähungen und Verstopfung, Trotz Heisshunger Völlegefühl nach wenigen Bissen

Zu den Begleiterscheinungen zählen die Unverträglichkeit von Zwiebeln, das starkes Verlangen nach Süssem sowie Nierensteine. Außerdem war die betroffene Person eventuell in der Vergangenheit von rheumatoiden Gelenkerkrankungen betroffen. Sie ist häufig reizbar, erträgt keinen Widerspruch oder bekommt frühzeitig graue Haare. Auslöser können eine mangelnde Verdauungskraft und/oder eine Leberfunktionsstörung sein. 

Verbesserung:

Durch Bewegung und warme Speisen.

Verschlechterung:

Durch äußerliche Wärme, am späteren Nachmittag und morgens.

Angewendete(s) Mittel:

Lycopodium

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Verstärkter Speichelfluss, eventuell mit Schwindel

Begleiterscheinungen können ein unwillkürlicher Urinabgang während der Schwangerschaft sein und/oder ein starkes Verlangen nach Salzigem oder nach Saurem. Außerdem hat die betroffene Person häufig ein Verlangen nach eiskalten Getränken. Sie verspürt eine Abneigung gegen die Gesellschaft und möchte am liebsten allein sein. Auslöser sind hauptsächlich fettige Speisen.

Verbesserung:

Durch Kälte.

Verschlechterung:

Durch Hitze und Sonne.

Angewendete(s) Mittel:

Natrium muriaticum

Potenz: C30

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Zu beachten:

Die Eigenbehandlung mit Globuli sollte nur bei milderen Formen des Sodbrennens erfolgen.

Wenn die Häufigkeit des Auftretens oder der Stärke der Beschwerden auch unter Eigentherapie weiter zunehmen, ist unbedingt zu einer Behandlung durch einen Arzt zu raten.

Starkes Sodbrennen und das damit verbundene Aufsteigen von Magensäure kann zu nicht rückbildbaren Veränderungen der unteren Speiseröhre führen. In sehr ausgeprägten Fällen kann es sogar zu Eisenmangelanämien auf Grund von unentdeckten Blutungen in der Speiseröhre kommen.[1]

  • Folgende Personengruppen sollten bei persistierenden Beschwerden unbedingt einen Arzt aufsuchen:
    Immungeschwächte Patienten,
  • Patienten die Bettruhe einhalten oder häufig liegen,
  • Patienten, bei denen eine allgemeine Abgeschlagenheit mit Grippe-ähnlichen Symptomen neu aufgetreten ist,
  • Patientin mit bekannter Erkrankung der Herzkranzgefäße.

Generell ist es zu empfehlen, bei einer Verschlechterung der Symptome nach Eigenbehandlung einen approbierten Arzt mit einer Zusatzausbildung in Homöopathie aufzusuchen, da diese besser als Heilpraktiker geschult sind, eine eventuelle Notfallsituation zu erkennen und zu behandeln.