Eine Schwangerschaft ist keine Krankheit. Jedoch können die umfassenden körperlichen und seelischen Veränderungen zu Begleiterscheinungen mit Krankheitswert, teilweise sogar zur Entstehung neuer Erkrankungen führen. Etwa zwei Drittel aller Schwangeren leidet beispielsweise in den ersten drei Monaten unter (meist morgendlicher) Übelkeit (Nausea). Kommt es zu häufigem Erbrechen von mindestens zwei bis drei Mal täglich, spricht der Mediziner von einer Hyperemesis. Dabei besteht die Gefahr einer Stoffwechselentgleisung. Bei Fortschreiten der Schwangerschaft, meist im Verlauf des zweiten Drittels (2. Trimenon oder Trimester), steigt außerdem die Wahrscheinlichkeit, dass Sodbrennen (Reflux) auftritt. Der wachsende Embryo in der immer größer werdenden Gebärmutter verdrängt die umliegenden Organe und schiebt damit den Magen nach oben. Dadurch verfügt der Magen über ein geringeres Fassungsvermögen als normalerweise. Zusätzlich trägt die durch die Schwangerschaft bedingte Erschlaffung des oberen Magenschließmuskels zur Entstehung des Sodbrennens bei. Das Spektrum möglicher Beschwerden ist sehr breit. Es umfasst neben Übelkeit, Erbrechen und Reflux auch weitere Beschwerden wie Wadenkrämpfe und Rückenschmerzen (Lumbalgie), Verstopfung (Obstipation) und besonders im letzten Trimenon auftretende Schlafstörungen.[1]Fachärzten für Frauenheilkunde und Hebammen sind die Beschwerden von Schwangeren gut bekannt und oft helfen einfache Maßnahmen, um das Leiden zu vermindern. Eine mit der Schwangerschaft gut verträgliche Möglichkeit ist die Anwendung homöopathischer Mittel.
Weiterführende Informationen zu:
Angewendete Globuli in der Schwangerschaft
Aufgrund der Bandbreite möglicher Schwangerschaftsbeschwerden kann die nachfolgende Tabelle lediglich einen Überblick über einige gängige Symptome und deren potenzielle Heilmittel enthalten.
Es werden potenzielle Auslöser, eine Beschreibung des jeweiligen Beschwerdebildes, einflussnehmende Faktoren, Begleiterscheinungen, weitere Hinweise sowie die angewendete Heilmittel inkl. Potenz und Dosierung beschrieben. Gewählt werden sollte jenes Mittel, dessen Symptombeschreibung am ehesten der Symptomatik der Schwangeren entspricht. Eine gesonderte Dosierung ist während Schwangerschaft und Stillzeit nicht erforderlich.
Einzelmittel bei Blutarmut (Anämie)
Einzelmittel bei Ausfluss
Einzelmittel gegen Blähungen (Meteorismus)
Einzelmittel bei schmerzenden Brüsten
Einzelmittel bei Erbrechen und Übelkeit (Hyperemesis gravidarum)
Einzelmittel gegen Sodbrennen und Aufstoßen
Zu beachten:
Auch wenn die genannten Schwangerschaftsbeschwerden häufig auftreten und homöopathische Mittel auch während der Schwangerschaft gut verträglich sind, so empfiehlt es sich vor deren Einnahme eine Hebamme oder den zuständigen Facharzt zurate zu ziehen. Besonders lang andauernde Beschwerden, die auf keine Behandlung ansprechen, sollten abgeklärt werden. Bezüglich der in der Tabelle aufgeführten Beschwerden gibt es einige Anzeichen, die einen Arztbesuch bedingen:
Hartnäckige Verstopfung (Obstipation);starkes und anhaltendes Sodbrennen;starke Übelkeit und anhaltendes Erbrechen. Bis zum Arztbesuch sollte darauf geachtet werden, dass häufiger kleine Schlucke getrunken werden, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.wenn Durchfall (Diarrhoe) länger als zwei Tage anhält oder Fieber (Pyrexie) hinzukommt;bei auftretenden Knoten in Brust oder Achselhöhlen, sowie wenn Fieber dazu kommt;starke und anhaltende Blähungen (Meteorismus);wenn der Ausfluss übel riecht, blutig oder eitrig aussieht;bei starken Beschwerden der Blutarmut (Müdigkeit, Blässe, Kurzatmigkeit, Schwindel, Ohnmacht).[6]
Komplexmittel werden in der Homöopathie meist nicht empfohlen. Die Behandlung sollte sehr individuell ausfallen, das jeweils passende Mittel wird über eine umfassende Anamnese ermittelt. In einigen Situationen ist dies unter Umständen zu zeitraubend oder aus anderen Gründen nicht gewünscht oder möglich (z.B. bei akuten Beschwerden). In diesen Fällen stellen Komplexmitteln eine gängige Alternative dar. Sie beinhalten aufeinander abgestimmte Einzelpräparate, die alle für die gleichen Beschwerden angewendet werden.[7]
Es wird darüber hinaus angeraten Ärzte mit der Zusatzbezeichnung „Homöopathie“ aufzusuchen, da diese, im Gegensatz zu Heilpraktikern, approbierte Ärzte sind und in Notfallsituationen entsprechend reagieren können.
Quellen:
[1] Praxis Dr. Thomas Uebele „Häufige Schwangerschaftsbeschwerden und Tips“ http://www.dr-uebele.de/cms/front_content.php?cli... 25.04.2015
[2] Agatha-Apotheke „Globuli bei Schwangerschaftserbrechen“http://www.agatha-apotheke.de/Homoeopathie-Globuli/Komplexmittel/Schwangerschaftserbrechen-Globuli-bei::229.html 25.04.2015
[3] Robin Murphy: Klinische Materia Medica. Naranya Verlag 2014. S. 88-89, 199, 1592, 1989
[4] Apotheke Homöopathie „Homöopathische Mittel “http://www.apotheke-homoeopathie.de/mittel/ 25.04.2015
[5] Sven Sommer: Homöopathie in der Schwangerschaft und Babyzeit. Homeodoc S.L. 2012. eGuide.
[6] Sven Sommer (2012)
[7] Homöopathie online „Einzelmittel, Komplexmittel“http://www.homoeopathie.de/komplexmittel.html 07.02.2015 21:28