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​Augenschmerzen mit Homöopathie behandeln

Fallbeispiel eines 23-jähriger Studenten mit geröteten Augen. Außerdem klagt er über drückenden Kopfschmerz. Der Augenarzt konnte nichts finden. Danach wurde der Patient an den HNO-Arzt überwiesen. So kam der Patient in die homöopathische Praxis.  

Ein 23-jähriger Student wird vom Augenarzt in meine Praxis überwiesen. Seine Augen sind gerötet und schmerzen ihn; gleichzeitig klagt er über einen drückenden Kopfschmerz besonders an der Stirn über den Augen und der Nasenwurzel. Gegen Abend wird der Schmerz schlimmer und er beschreibt ihn als berstend, ja er wird dann regelrecht benommen durch den Kopfschmerz. Der Augenarzt konnte bei der Untersuchung der Augen nichts finden und meinte, es könne sich auch um eine Stirnhöhlenentzündung handeln. Deswegen hat er den Patienten zum HNO-Arzt überwiesen.

Bei der HNO-Untersuchung finden sich keine Hinweise auf eine Entzündung, insbesondere ist die Ultraschalluntersuchung der Stirn- und Kieferhöhlen unauffällig.

​Stress, Augenschmerzen, gerötete Augen und Kopfschmerzen

Auf nähere Nachfrage sagt der Patient: „Ja ich kenne das, immer, wenn ich lange und intensiv lernen muss, dann bekomme ich diese Beschwerden. Das war schon in der Schule so, wenn ich lange über den Büchern gesessen bin und lange gelernt habe, dann haben mir die Augen und der Kopf weh getan.“ Aktuell muss er wegen vier sehr umfangreicher Prüfungen „Tag und Nacht“ lernen. Teilweise sitzt er am Computer, teilweise lernt er aus Büchern. Nun ist guter Rat teuer. Es gibt verschiedene Mittel in der Homöopathie für den „gestressten Studenten“. Aber auffallend in diesem Fall aus homöopathischer Sicht waren die Augenschmerzen. Kopfschmerzen durch Stress kennen die meisten Menschen und dies ist nicht ungewöhnlich. Das Besondere bei diesem jungen Mann waren die Augenschmerzen mit Rötung der Augen und Schmerzen, ohne dass hierfür der Augenarzt irgendeinen Hinweis oder eine Erklärung hatte.

​Homöopathie bei Kopfschmerzen und Augenschmerzen durch Übermüdung

Beim Nachdenken über die Beschwerden fiel mir ein Mittel ein, das schon Hahnemann als das Mittel der „überanstrengten Näherinnen“ bezeichnet hat. Früher mussten die Näherinnen bis tief in die Nacht bei flackerndem Kerzenlicht ihre für die Augen sehr anstrengenden Näh- und Stickarbeiten verrichten. Dadurch kam es zu einer Übermüdung der Augen mit nachfolgenden Kopfschmerzen.

​Die homöopathische Behandlung der Augenschmerzen

In unserer Zeit sitzen die Menschen viel vor den Computern. Die Augen müssen am Bildschirm das permanente Flackern, das wir aber aufgrund der schnellen Frequenz nicht wirklich wahrnehmen, ertragen und darauf reagieren. Dabei ermüden unsere Augen und entzünden sich aufgrund der Überanstrengung. Da mein Patient Jurastudent ist, muss er viel in kleingedruckten Gesetzeskommentaren lesen und das strengt die Augen besonders an. Zu meiner großen Freude fand sich in den homöopathischen Repertorien eine entsprechende Rubrik unter „Augen“: …Augenschmerzen abends durch Gaslicht oder künstliches Licht und Augenschmerzen beim Lesen von Kleingedrucktem..

​Ist Ruta graveolens das richtige homöopathische Mittel für die Augen?

Bei beiden der o.g. Rubriken findet sich das homöopathische Mittel: Ruta graveolens, die Garten- oder Weinraute (Fam. nat. Rutaceae). Dieses Mittel ist sowohl in der Homöopathie als auch in der Volksmedizin eher für eine enge Beziehung zu den Bewegungsorganen bekannt. Es wird laut Mittelbeschreibung besonders bei Quetschungen, Schlägen etc. also bei eher stumpfen Traumata eingesetzt. Auch hat es sich hervorragend bei Überanstrengung und Verrenkung, Schwäche der Gelenke und Beulen der Knochenhaut sowie bei Sehnenzerrungen bewährt. Weniger bekannt, aber in der homöopathischen Arzneimittellehre von Julius Mezger besonders erwähnt, ist seine Wirkung auf die Augen. Dort heißt es: „Die Anwendung bei Augenschwäche und Augenentzündung, wenn diese nach Anstrengung der Augen auftritt, hat sich bewährt.“

​Patient mit Augenschmerzen und Kopfweh

Der Patient erhielt also das homöopathische Mittel Ruta (Dosierung Potenz C30) für die Augen. Er sollte 1×3 Globuli einnehmen und sich in 2 Tagen wieder melden. Da berichtete der Patient, dass er bereits noch am selben Abend nach der Einnahme der Homöopathie eine deutliche Besserung seiner Augenbeschwerden wahrgenommen hat. Am nächsten Morgen war er seit Tagen erstmals vollständig ohne Beschwerden. Der Patient hat dann tags darauf wieder den ganzen Tag gelernt und am Abend wieder leichte Symptome der ursprünglichen Beschwerden (Augenentzündung und Kopfschmerzen) verspürt. Heute Morgen geht es ihm wieder gut; aber er fürchtet, dass im Laufe der Zeit, durch sein tägliches Lernpensum, die Augenbeschwerden und das Kopfweh wieder zunehmen werden.

>Hier geht´s zum Mittel Ruta graveolens.

​Fazit:

Dass die Augenschmerzen und Kopfschmerzen ggf. wiederkehren, kann durchaus sein. Wenn wir täglich etwas machen, von dem wir wissen, dass es dem Körper nicht gut tut, brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn wir Beschwerden bekommen. Andererseits muss man natürlich der besonderen Prüfungssituation gerecht werden. So einigten wir uns darauf, dass er, je nach Intensität der Beschwerden, auf die Homöopathie, in diesem Falle das Mittel Ruta als Globuli mit der Potenz C30, weiter nehmen solle. Das half dann auch.