Homöopathie-Studie der Krankenkasse
Eine jetzt veröffentlichte Versorgungsstudie der Securvita Krankenkasse (Securvita-Studie) belegt, dass die Gruppe der Homöopathie-Nutzer bei auch wirtschaftlich bedeutenden Parametern wie Krankenhausaufenthalten, Arzneimittelverbrauch und Krankentagen gesundheitliche Vorteile gegenüber einer konventionell behandelten Vergleichsgruppe hatten.
Ausgewertet wurden die Daten von 15.700 Versicherten der Securvita, die mindestens drei Jahre lang regelmäßig bei homöopathischen Kassenärzten in Behandlung waren. Das Fazit der Krankenkasse: Die ärztliche Behandlung mit Homöopathie ist eine wichtige und wirksame Ergänzung zur konventionellen Medizin. Die Homöopathie zeigt im Praxissalltag bei ausgewählten Erkrankungen gegenüber rein konventionellen Therapien eine bessere Wirkung und Wirtschaftlichkeit.
Weniger Antibiotika
Kinder erhielten beispielweise seltener Antibiotika. Besonders auffällig zeigte sich dies bei Kleinkindern ab der Geburt: Mit homöopathischer Behandlung sank die Zahl der mit Antibiotika behandelten Kleinkinder im dreijährigen Untersuchungszeitraum um 16,7 Prozent, während sie in der Vergleichsgruppe um 73,9 Prozent stieg. Kleinkinder mit Allergien, Neurodermitis und Asthma profitierten gegenüber der Vergleichsgruppe besonders von der homöopathischen Behandlung.
Weniger Schmerzmittel bei krebskranken Patienten
Auch bei erwachsenen Patienten zeigten sich deutlich positive Effekte im Sinne sinkender Morbidität und damit einhergehender Verbesserung der Lebensqualität. So verringerte sich etwa bei krebskranken Patienten und Mehrfacherkrankten der Einsatz von Schmerzmitteln im Verlauf der homöopathischen Behandlung, während er in der Vergleichsgruppe wuchs.
Seltener im Krankenhaus
Die Analyse von Krankenhausdaten zeigte ebenfalls Vorteile der homöopathischen Behandlung: So ging beispielsweise die Zahl der Krankenhauseinweisungen bei Erwachsenen mit Depressionen im Lauf der homöopathischen Behandlung um 9,8 Prozent zurück. Im Vergleich dazu stiegen die Hospitalisierungen in der konventionell behandelten Vergleichsgruppe um fast 32,6 Prozent.
Seltener krankgeschrieben
Bestätigt wurde dies bei der Entwicklung von Arbeitsunfähigkeitszeiten, die durch Depressionen ausgelöst wurden und wirtschaftlich sehr relevant sind. Sie gingen im Verlauf der Homöopathie-Behandlung um 16,8 Prozent zurück, während die Fehlzeiten bei den rein konventionell behandelten Patienten um 17,3 Prozent stiegen.
Ärztliche Weiterbildung Homöopathie erhalten
Verschiedene Ärztekammern haben in den vergangenen Monaten die Weiterbildung zur Zusatzbezeichnung Homöopathie abgeschafft. Damit können Ärztinnen und Ärzte in diesen Regionen keine Homöopathie mehr offiziell erlernen – und nach und nach verschwindet der Begriff Homöopathie von den Praxisschildern. Für Patienten ist diese ärztliche Weiterbildung eine wichtige Orientierung. „Wir brauchen nicht weniger sondern mehr homöopathische Ärzte, die diesen erfolgreichen Weg weitergehen“, sagt Götz Hachtmann, Vorstand der Securvita Krankenkasse.
Christoph Trapp, seit 25 Jahren im Bereich der Komplementärmedizin als Journalist aktiv. Er arbeitet für Redaktionen, sowohl für Print- als auch für Online-Medien, berät Stiftungen und Verbänden in Fragen der Öffentlichkeitsarbeit und der politischen Vertretung.
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