Angewendete Globuli

Gefahr durch Zecken:

Gefürchtet ist der gemeine Holzbock (Ixodes ricinus), wie die Zecke auch genannt wird, insbesondere wegen der von ihm übertragenen Krankheiten. Hierzu zählt zunächst die Borelliose, eine Infektionskrankheit, die sich neben den typischen Hautveränderungen (der sogenannten Wanderröte) auch häufig durch chronische Gelenkbeschwerden zeigt. Auch das Nervensystem oder der Herzmuskel können angegriffen werden, wodurch es zu erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen kann. Ausgelöst wird die Krankheit durch sogenannte Borellien, eine Bakterienart, die neben dem Mensch auch den Hund befallen kann. Bei Hunden zeigt sich die Erkrankung durch Fieber mit Appetitlosigkeit und Gelenkschmerzen, auch Nierenentzündungen können sich entwickeln.[3] Doch nicht bei jedem Biss werden Borellien auf Mensch oder Tier übertragen, und so manche Infektion verläuft völlig beschwerdefrei.

Eine weitere, weitaus gefährlichere durch Zecken übertragene Krankheit ist die FSME (Frühsommermeningoenzephalitis), eine Hirnhautentzündung, die in einzelnen Fällen sogar zum Tod führen kann. Schwere Verläufe zeigen sich durch hohes Fieber, Appetitlosigkeit, Lähmungserscheinungen und Eintrübung des Bewusstseins.[4] Viele Infektionen beim Hund klingen allerdings symptomlos wieder ab.

Neben der Borelliose und der FSME gibt es noch weitere Erkrankungen bei Hunden, die durch Zecken übertragen werden, beispielsweise die Anaplasmose[5] oder die Babesiose[6]. Genügend Gründe also, seinen Hund vor Infektionen durch Zeckenbisse zu schützen. Und der beste Schutz ist nun einmal, den Befall mit dem Holzbock zu vermeiden.

Homöopathische Hilfe gegen Zecken:

Als Hundebesitzer kann man fast verzweifeln. Kaum schnüffelt der Vierbeiner abseits der befestigten Wege im Gebüsch oder tobt über die Wiese, kann man kleine schwarze Punkte im Fell erkennen, die sich langsam ihren Weg an den Haaren entlang bis zur Haut bahnen. Jetzt heißt es schnell reagieren, sonst bohrt die Zecke ihren Kopf hinein und saugt sich mit Blut voll und überträgt dabei die krankmachenden Erreger. Warum manche Hunde dabei anfälliger für Zecken sind als andere, ist bislang ein ungelöstes Rätsel in der Wissenschaft. Sicherlich spielen Geruchstoffe eine wichtige Rolle, da verschiedene Substanzen, die auf die Haut bzw. das Fell aufgetragen werden, die lästigen Besucher fernhalten sollen.

Neben den unterschiedlichsten Hausmittelchen wird auch immer wieder eine homöopathische Prophylaxe gegen Zecken erwähnt. Verschiedene Mittel, die man dem Hund ins Futter mischt oder direkt in den Mund gibt, sollen ihn vor Zecken schützen. Dabei werden teilweise hohe Potenzen empfohlen, die über einen längeren Zeitraum gegeben werden sollen. Aber Vorsicht, denn nach homöopathischen Grundsätzen kann der Schuss auch nach hinten losgehen.

Eine Vorbeugung gegen Zecken durch homöopathische Arzneien ist zunächst einmal nicht möglich. Denn die Wahl des Arzneimittels richtet sich in der Homöopathie immer nach einem möglichst vollständigen Krankheitsbild. Welche Symptome sollen aber bei einem gesunden Tier, das keinerlei Beschwerden zeigt, durch die Zeckenprophylaxe beseitigt werden? Ein Befall mit Parasiten wie Zecken, Läusen oder Flöhen, kann durch potenzierte Mittel nicht verhindert werden. Genauso wenig wie sich Prellungen durch die prophylaktische Einnahme von Arnica vermeiden lassen.

Werden dennoch hoch potenzierte Arzneien über einen längeren Zeitraum gegeben, besteht die Gefahr einer Arzneireaktion, der Hund entwickelt also Symptome, die dem homöopathischen Arzneimittelbild entsprechen. Diese Symptome können kurz andauern und nach Weglassen des Mittels wieder vollständig abklingen. Gibt man die Arznei allerdings über einen längeren Zeitraum, können sich langwierige Beschwerden entwickeln, die behandelt werden müssen.

Der Hundefreund sollte also lieber auf die Hausmittel vertrauen. Beispielsweise soll Kokosöl, eingerieben in das Fell des Hundes, den gemeinen Holzbock abschrecken. Auch Knoblauch gilt als Zeckenschreck, allerdings kann er in hohen Dosen für Hunde giftig sein. Für die Abwehr von Parasiten genügt jedoch eine kleine Menge, entweder in Form frischer Knoblauchzehen oder als Fertiggranulat, das dem Futter beigemischt wird. Man kann seinem Vierbeiner natürlich auch ein Zeckenhalsband anlegen oder im Fachhandel nach entsprechenden Möglichkeiten fragen.

Infektionen sanft behandeln:

Ganz anders sieht die Sache aus, wenn sich nach einem Zeckenbiss die ersten Symptome zeigen. Hier können homöopathische Mittel überaus wirkungsvoll sein. Allerdings gibt es kein Allheilmittel gegen die Folgen von Zeckenbissen, deshalb müssen die individuellen Aspekte der Krankheit berücksichtigt werden.

Ein wichtiges Mittel gegen die Folgen von Zeckenbissen ist Ledum palustre, das aus dem Sumpfporst zubereitet wird. Schon der Arzt und Botaniker Matthiolus erwähnte in seinem New Kreuterbuch von 1626, dass die Pflanze „die Kleider wider die Schaben und Motten bewahre“.[7] Diese Wirkung dürfte allerdings auf den starken, harzigen Geruch der Blätter zurückzuführen sein, und bei homöopathischen Arzneiprüfungen ist davon nichts zu sehen.

Welche Ausprägung trifft auf Sie zu?

Information zu Wahlanzeigende Beschwerden

Nach den Angaben der klassischen Homöopathie ist für die Wahl der richtigen Arznei entscheidend, welche der folgenden Ausprägungen die Beschwerden des Betroffenen am besten beschreiben. Je mehr Punkte einer Ausprägung auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der darunter aufgeführten Arznei.

Rheumatische Gelenkschmerzen und Hautrötung nach Zeckenbissen.

Als Begleitsymptome kommt es zu kalten, geschwollenen Gelenken. Die Schmerzen wandern an den Beinen nach oben. Nach dem Zeckenbiss rötet sich die Bissstelle und sie wird hart.

Verbesserung:

Obwohl die schmerzhaften Teile kalt sind, bessern sich die Beschwerden durch kalte Anwendungen, beispielsweise durch Eiswasser.

Verschlechterung:

Wärme (warme Umschläge, Bettwärme, Ofenwärme), Bewegen der Gelenke.

Angewendete(s) Mittel:

Ledum palustre

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Schwäche, Erschöpfung und Gelenkbeschwerden nach Zeckenbissen.

Begleitend treten innere Unruhe mit unruhigen Beinen auf. Es kann zu Zuckungen und Krämpfe der Extremitäten kommen. Meist besteht auch ein großer Durst auf eiskaltes Wasser.

Verbesserung:

Bewegung, warme Umschläge.

Verschlechterung:

Periodisch, nach Mitternacht.

Angewendete(s) Mittel:

Arsenicum album

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Schmerzen, Steifheit und Schwäche der Glieder nach Zeckenbiss.

Als Begleitbeschwerden zeigen sich oft ödematöse Schwellungen im betroffenen Bereich. Auch ein vermehrter Speichelfluss kann auftreten. Die Patienten sind oft sehr kälteempfindlich.

Verbesserung:

Bei mäßigen Temperaturen.

Verschlechterung:

Temperraturwechsel, Nachts.

Angewendete(s) Mittel:

Mercurius solubilis

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Muskelzucken, heftige Schmerzen und große Unruhe nach Zeckenbiss. Die Patienten müssen immer in Bewegung bleiben.

Begleitend kommt es oft zu einer großen Schwäche der Glieder, sodass das Gehen erschwert ist.[9]

Verbesserung:

Reiben der betroffenen Teile, Eintauchen der Glieder in kaltes Wasser, Hören von Musik.

Verschlechterung:

Sich ruhig verhalten, Periodisch.

Angewendete(s) Mittel:

Tarentula hispanica

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Rasche Erschöpfung mit Abmagerung nach Zeckenbiss.

Begleitend dazu erscheinen die Glieder wie gelähmt, die Hüfgelenke versagen beim Gehen. Die Nägel können deformieren und abbröckeln.[8]

Verbesserung:

Wärme, äußerer Druck oder Reiben.

Verschlechterung:

Kälte und Feuchtigkeit.

Angewendete(s) Mittel:

Thuja occidentalis

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Zu beachten:

Daneben können allerdings noch viele weitere Arzneien angezeigt sein, je nach Beschwerdebild des Hundes.Die Frühsommermeningoenzephalitis ist eine ernsthafte Erkrankung, bei der es zu einer Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute kommt. Neurologische Beschwerden stehen hier im Vordergrund, mit Bewusstseinseintrübung, hohem Fieber, Überstreckung der Wirbelsäule (Opisthotonus) und Nackensteife. Da es zu tödlichen Verläufen kommen kann, sollte hier bei Verdacht umgehend ein erfahrender Therapeut aufgesucht werden.