Durchfall durch Milchzuckerunverträglichkeit
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Globuli im Rahmen dieser Unverträglichkeit Durchfall erregen. Denn sie bestehen gemäß dem homöopathischen Arzneibuch (HAB) nach dem Begründer der Homöopathie Samuel Hahnemann aus Rohrzucker (Saccharose) ohne sonstige Hilfsstoffe. Sie werden mit dem arzneilichen homöopathischen Wirkstoff besprüht.
Dieser Wirkstoff wird aus einer flüssigen oder festen Ausgangssubstanz gewonnen. Die flüssige Ausgangssubstanz wird schrittweise mit Wasser oder Alkohol verdünnt. Aus festen oder unlöslichen Substanzen werden zuerst Verreibungen der Substanz mit Milchzucker (Laktose) hergestellt. Diese werden im Rahmen der Herstellung ebenfalls in Flüssigkeit gelöst. Diese Flüssigkeit wird so lange weiter verdünnt, bis die gewünschte Potenz erreicht ist. Die Globuli aus Saccharose werden anschließend mit der Flüssigkeit in der verlangten Potenz besprüht und unter ständiger Bewegung an der Luft, in großen Herstellerfirmen auch maschinell, getrocknet. Der Milchzucker, der bei der Verreibung verwendet wird, wird so lange weiter verarbeitet, bis keine Moleküle der arzneilichen Substanz mehr nachweisbar sind. Durchfall kann somit durch Globuli aufgrund einer Milchzuckerunverträglichkeit (Laktoseintoleranz) nicht ausgelöst werden. Homöopathische Tabletten hingegen, deren Grundsubstanz Milchzucker (Laktose) ist, können bei empfindlichen Menschen eventuell Durchfall auslösen. Die meisten Arzneimittel sind als „Kügelchen“ erhältlich. Patienten mit Laktoseintoleranz können also problemlos von Tabletten auf Globuli ausweichen.[1]
Durchfall durch Erstverschlimmerung
Im Rahmen einer homöopathischen Behandlung kann es zu einer sogenannten Erstverschlimmerung kommen. Diese Erstverschlimmerung ist ein gutes Zeichen für einen einsetzenden Behandlungserfolg. Sie zeigt ein Ansprechen des Organismus auf das homöopathische Arzneimittel an. Im Rahmen dieser Erstverschlimmerung (auch „Heilungskrise“ genannt) kann es zur Verschlimmerung der bekannten, bestehenden Symptome des Patienten kommen. Das kann auch ein Durchfall sein oder andere Symptome, die der Patient bereits kennt. Diese Reaktionen sind eine Art kurzfristige und „künstliche Krankheit„, unter der sich die „natürliche, echte“ Erkrankung des Patienten zurückziehen kann. Sie sollten nicht durch Medikamente oder andere Homöopathika unterdrückt werden, auch wenn sie als lästig empfunden werden. Normalerweise dauert eine Erstverschlimmerung nicht sehr lange an, bis sich eine nachhaltige Besserung einstellt.[2]
Quellenangaben:
- „Globuli“, http://www.dhu-globuli.de/wissenswertes-zur-homoeopathie/was-sind-globuli/
- „Erstverschlimmerung“, http://www.homoeopathie-homoeopathisch.de/pages/erstverschlimmerung.shtml
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