Eine Erkältung (grippaler Infekt) ereilt kleine Kinder durchschnittlich 6- bis 10-mal im Jahr und damit mehr als doppelt so häufig wie Erwachsene. Zahlreiche Viren kommen als Ursache infrage, was auch der Grunddafür ist, dass Kleinkinder eine so viel höhere Erkrankungsrate aufweisen. Das
kindliche Immunsystem muss all diese Erreger erst kennenlernen, um Abwehrkörper bilden und sich so für die Zukunft selbst schützen zu können. Kinder mit
Erkältung leiden unter denselben Symptomen wie Erwachsene: Meist beginnt die Erkältung mit Jucken, Kribbeln oder Brennen in der Nase, gefolgt von wässrigem Schnupfen und vermehrtem Niesen. Weiterhin können sich Halskratzen, Schluckbeschwerden, Husten, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber einstellen. Im Allgemeinen fühlen die Betroffenen sich meist abgeschlagen und frieren leicht. Eine Erkältung dauert in der Regel 7–10 Tage und klingt von selbst wieder ab. Medikamente, welche die Ursache bekämpfen, gibt es nicht, weshalb die Therapie rein symptomatisch erfolgt.[1]
Bei Kleinkindern sollte auch der Einsatz homöopathischer Mittel stets mit dem Kinderarzt abgesprochen und gegebenenfalls mit der Gabe schulmedizinischer Medikamente abgestimmt werden.
Weiterführende Informationen zu:
Angewendete Globuli bei Erkältung beim Kleinkind
Je nach vorherrschendem Beschwerdebild gibt es verschiedene Einzel- undKomplexmittel, die im Falle eines grippalen Infekts Anwendung finden. Die nachfolgende Tabelle enthält Angaben zu potenziellen Auslösern, Beschreibungen der Beschwerdebilder, einflussnehmenden Faktoren, Begleiterscheinungen, weitere Hinweise sowie zu angewendete Heilmitteln inkl. Potenz und Dosierung. Es sollte stets das Mittel gewählt werden, dessen Arzneimittelbild am ehesten mit den persönlichen Umständen übereinstimmt.
Zu beachten:
Eltern stellen sich häufig die Frage, wann sie mit ihrem Kind zum Arzt gehen sollten. Angeraten wird dies, wenn ein Kind länger als zwei Wochen unter Husten leidet oder heiser wird, wenn Atembeschwerden auftreten, das Kind Schmerzen bekommt, sich der Schleim gelblich färbt oder gar rötlich wird, was auf Blutbeimengungen hinweist. Beginnt die Erkrankung plötzlich mit hohem Fieber und einem ausgeprägten Krankheitsempfinden, so spricht dies mehr für eine echte Grippe (Influenza) als für einen grippalen Infekt. In diesem Fall ist ein sofortiger Arztbesuch erforderlich, da Influenza-Viren Auswirkungen auf Lunge, Gehirn oder Herz haben können.
Es sei zudem darauf hingewiesen, dass einige Kinder zu Fieberkrämpfen neigen, wenn das Fieber rasch ansteigt. In diesem Fall tritt ein Zittern auf, das Kind kann die Augen verdrehen und kurzzeitig sogar bewusstlos werden. Auch dann sollten die Eltern umgehend einen Arzt aufsuchen. [3]
Komplexmittel werden in der Regel nicht empfohlen, da die homöopathische Behandlung sehr individuell ist und das jeweils passende Mittel sorgsam ausgewählt werden sollte. Ist die dafür erforderliche, sehr aufwendige Anamnese jedoch nicht gewünscht oder möglich (z. B. bei akuten Beschwerden), ist die Anwendung von Komplexmitteln eine gängige Alternative. Sie enthalten aufeinander abgestimmte Präparate aus Einzelmitteln, die für ein Anwendungsgebiet empfohlen werden. [4]
Quellenangaben:
[1] Kinderärzte im Netz, „Erkältung (grippaler Infekt)“, http://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/erkaeltung-grippaler-infekt/, 12.02.2015
[2] Markus Wiesenauer: Quickfinder – Homöopathie für Kinder. Gräfe und Unzer Verlag, 2012, S. 457–464.
[3] „Erkältung (grippaler Infekt)“ (2015)
[4] Homöopathie online, „Einzelmittel, Komplexmittel“, http://www.homoeopathie.de/komplexmittel.html, 07.02.2015