Schulmedizin und Haarausfall
Es gibt zahlreiche Haarwuchsmittel und Therapien zur Behandlung von Haarausfall. Die Schulmedizin betrachtet Haarausfall generell meist als erblich oder hormonell bedingt. Um die individuelle Ursache Ihres Haarausfalls zu kennen, sollten Sie eine Hautarzt aufsuchen. Dieser kann mit Hilfe einer Haarwurzel-Analyse feststellen, ob Sie etwa unter einem Eisenmangel, einer Fehlfunktion der Schilddrüse oder unter erblichem Haarausfall leiden. Die Behandlung kann ausschließlich schulmedizinisch, aber auch ausschließlich oder in Kombination mit ganzheitlichen Therapien wie Schüßler-Salzen, Akupunktur, Homöopathie, Mikronährstofftherapie oder auch naturheilkundlichen Heilkräutern erfolgen.
Gründe für Haarausfall
Am häufigsten (mit über 60%) tritt Haarausfall aus erblichen Gründen auf (androgenetische Alopezie genannt). Haben Ihre Eltern oder Großeltern Haarausfall, ist es durchaus wahrscheinlich, dass auch Sie damit einmal konfrontiert werden.
Ein weiterer Grund für Haarausfall ist das Alter. Wenn Menschen älter werden, beginnt ihr Haar dünner zu werden und ggf. auch ganz auszufallen, ohne nachzuwachsen.
Auch Hormone können beim Haarausfall eine Rolle spielen. Veränderungen des Hormonspiegels, wie sie durch eine Schwangerschaft oder der Menopause auftreten, können zu einem vorübergehenden Haarausfall führen.
Zum Arzt sollten Sie gehen, wenn die Ursache des Ausfalls für Sie nicht erklärbar ist.
Haarausfall eher bei Männer?
Bei den meisten Männern mit lichtem Haar (80%) handelt es sich meist um androgenetische Alopezie, also einem genetisch veranlagten Haarausfall. Doch warum Männer sind grundsätzlich häufiger von Haarausfall betroffen, als Frauen?
Der Grund dafür liegt an dem männlichen Hormon Testosteron, das bei Männern in einem höheren Maße vorhanden ist. Testosteron bildet das Hormon Dihydrotestosteron, kurz DHT. Diese beiden Hormone Testosteron und DHT sorgen für die männliche Behaarung. Die Haarwurzeln reagieren überempfindlich auf die männlichen Sexualhormone und führen so zu genetisch bedingten Haarausfall. Bei den betroffenen Männern wird die Phase, in der die Haare wachsen, immer kürzer, und die Haarfollikel, aus der das Haar wächst, verkleinert sich. Schließlich wachsen nur noch kurze, sehr dünne, kaum sichtbare, sogenannte Wollhaare, die im Verlauf der Zeit, ausfallen können.
Schüßler-Salze und Haarausfall
Bildet sich ein hormonelles Ungleichgewicht im Körper oder beruht der Haarausfall auf einer Mangelerscheinung oder auf einer Belastung mit Umweltgiften, können Schüßler-Salze Haarausfall zumindest verlangsamen. Es gibt jedoch verschiedene Salze, die je nach Mangelerscheinung, zum Einsatz kommen.
Diese Schüßler-Salze werden bei Haarausfall empfohlen:
- Salz Nr. 1. Calcium Fluoratum
- Salz Nr 2, Calcium phosphoricum
- Salz Nr. 3 Ferrum Phosphoricum
- Salz Nr. 5 Kalium Phosphoricum
- Salz Nr. 11 Silicea
- Salz Nr. 15 Kalium jodatum
- Salz Nr. 17 Manganum sulfuricum
- Salz Nr. 21 Zincum chloratum
Behandlung von Haarausfall mit Schüßler-Salzen
Das wichtigste Schüßler-Salz bei Haarausfall ist die Nummer 11, Silicea. Sie wird auch das Schüßler Salz der Haut und Haare genannt und eignet sich daher besonders zur Behandlung von Haarausfall. Silicea festigt die Haarstruktur, stärkt die Kopfhaut und verhilft zu gesünder aussehenden Haaren. Schüßler-Salz Nr. 9, Natrium phosphoricum in Verbindung mit Salz Nr. 11, Silicea, helfen ebenfalls, das Haar zu kräftigen und die Kopfhaut zu regulieren.
Schüßler-Salz Nr 2, Calcium phosphoricum, kommt hauptsächlich in Knochen und Zähnen vor. Herrscht ein solcher Mangel vor, kann dies zu brüchigen Fingernägeln oder aber auch zu Haarausfall führen. Die Zufuhr von Calcium phosphoricum kann also auch Haarausfall entgegenwirken.
Das Salz Nr. 15, Kalium jodatum, ist in unserem Körper in der Schilddrüse, in der Leber, der Milz, in den Nieren, im Magen sowie in Haut und Haaren vorhanden. Wichtigstes Speicherorgan für den Jod-Haushalt im Körper ist die Schilddrüse. Daher zeigen sich Störungen der Schilddrüse sich in einer Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse, mit Anzeichen wie Zittern, Schwitzen, Durchfall, Herzrasen und eben Haarausfall. Hier kann das Salz Nr. 15 ausgleichend wirken.
Das Schüßler-Salz Nr. 17, Manganum sulfuricum, wird bei Erkrankungen wie Arthrose und Osteoporose verwendet. Es kann aber auch Haarausfall entgegenwirken. Bei Mangan handelt es sich um ein lebenswichtiges Element im Körper, das den Zellen Energie spendet und gut für die Eisenverwertung und den Knorpelaufbau ist.
Das Schüßler Salz Nr. 21, Zincum chloratum, gehört zu den Ergänzungssalzen nach Dr. Schüßler und unterstützt die Neubildung von Knochen. Bei vielen Patienten konnte bei Haarausfall ein Zinkmangel festgestellt werden. Ist das Wachstum der Haare oder der Fingernägel gestört, kann die Nummer 21 helfen, den Mangel an Zink auszugleichen und so zu einem vollerem Haar verhelfen. Auch kann es sinnvoll sein, bei diffusem Haarausfall Schüßler-Salze Nr. 21 (Zincum chloratum), Nr. 5 (Natrium phosphoricum) und Nr. 3 (Ferrum phosphoricum) mit Silicea zu kombinieren.
Schüßler-Salze und kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata)
Die Ursache von kreisrundem Haarausfall ist oft nicht geklärt. Viele Schüßler-Salz-Therapeuten empfehlen die Nr. 5, Kalium phosphoricum in einer Kombination von Tabletten und Salben. Zusätzlich können folgende Schüßler-Salze helfen, Haarausfall des kreisrunden Typs zu stoppen:
Salz Nr. 11 Silicea,
Salz Nr. 21 Zincum chloratum und
Salz Nr. 9 Natrium phosphoricum.
Diffuser Haarausfall (Alopecia diffusa)
Beim diffusen Haarausfall fallen die Haare gleichmäßig verteilt über auf dem ganzen Kopf aus. Ursachen können hier genetische und hormonelle Faktoren sein (wie Stress, Medikamente, Haare färben, Schwermetallbelastungen).
Wichtigste Salze bei diffusem Haarausfall:
- Salz Nr. 11,
- Nr. 3,
- Nr. 5,
- Nr. 21.
Auch hier kann das Schüßler-Salz Nr. 11, Silicea Haarausfall bei diffusem Haarausfall lindern. Zusätzlich können Sie auch die Schüßler-Salze Nr. 21 (Zincum chloratum) mit Nr. 5 (Natrium phosphoricum) und dem Salz Nr. 3 (Ferrum phosphoricum) mit dem Salz Silicea kombinieren.
Einnahme und Dosierung
Die Einnahme der Schüßler-Salze erfolgt über mehrere Wochen bis Besserung eintritt.
Dosierung der Schüßler-Salze: 3 mal täglich zwei Tabletten, die man etwa 15 Minuten vor oder nach dem Essen langsam im Mund zergehen lässt.
Schüßler-Salze bei Haarausfall können oft in Kombination, also innerlich als Tabletten und äußerlich als Salbe angewendet werden. Nebenwirkungen sind nicht bekannt.
Weitere, differenzierte Informationen zur Einnahme und Dosierung finden Sie »hier.
Der Autor Peter Emmrich ist Diplom-Biologe, Chemiker und Facharzt für Allgemeinmedizin mit den Zusatzbezeichnungen Homöopathie, Naturheilverfahren, Akupunktur, Sportmedizin, Manuelle Medizin und Palliativmedizin. Ist als Fachgutachter sowohl bei der Bezirksärztekammer Nordbaden und bei der Landesärztekammer Baden-Württemberg tätig.
Peter Emmrich hat in Pforzheim eine Praxis als Hausarzt. Zusätzlich unterrichtet er am Lehrstuhl für Allgemeinmedizin an der Universität Tübingen. Emmrich ist Präsident des Europäischen Naturheilbundes und Vorstandsmitglied des Zentralverbandes der Ärzte für Naturheilverfahren und Regulationsmedizin e. V.(ZAEN). Seit vielen Jahren arbeitet er intensiv mit natürlichen Heilverfahren und biologischer Medizin.
Es ist sein Anliegen, dass die Erfahrungsheilkunde nicht in Vergessenheit gerät. Deshalb ist Peter Emmrich Autor zahlreicher Bücher und Referent bei vielen Ärztekongressen im In- und Ausland.
Praxisadresse von Peter Emmrich (Facharzt):
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