Impfreaktion – was ist das?

Es gibt zwei verschiedene Arten von Impfstoffen: Totimpfstoffe und Lebendimpfstoffe. Lebendimpfstoffe enthalten lebendige, aber abgeschwächte Krankheitserreger, auf die das Immunsystem reagiert und eine Immunität entwickelt. Die mögliche Impfreaktion – leichte Symptome der entsprechenden Krankheit – hängt vom jeweiligen Erreger ab. So kann bei einer Gelbfieberimpfung leichtes Fieber auftreten und nach einer Typhusimpfung kann es eventuell zu Durchfällen kommen. Diese Reaktion des Körpers ist völlig normal und kein Grund zur Beunruhigung. Totimpfstoffe dagegen enthalten tote Zellbstandteile des Erregers. Es können daher keine Symptome der jeweiligen Erkrankung auftreten. Dafür kann es zu lokalen Reaktionen wie zum Beispiel Rötung, Schmerz und Schwellung an der Einstichstelle, aber auch zu leichtem Fieber und allgemeiner Abgeschlagenheit kommen. Impfreaktionen sind keine Impfschäden. Sie verschwinden in der Regel nach wenigen Tagen und verursachen keine langfristigen Komplikationen. Bei vielen Patienten treten sie überhaupt nicht auf. Dennoch leiden gerade Kinder unter meist leichten Beschwerden, die sich allerdings homöopathisch gut behandeln lassen. [2]

Vorbeugende Behandlung?

Häufig wird Eltern empfohlen, ihre Kinder nach einer Impfung vorbeugend mit den entsprechenden Globuli zu versorgen. Thuja und Silicea sollen entstehende Impfreaktionen im Keim ersticken. Diese Vorgehensweise entspricht allerdings in keiner Weise den Prinzipien der homöopathischen Heillehre. Auch bei Symptomen, die in Folge einer Impfung auftreten, muss das heilende Mittel entsprechend der Modalitäten und Krankheitszeichen ausgesucht werden. [1][3][4]

Globuli gegen Impfreaktion

Ob die Gabe von Globuli nach einer Impfung überhaupt nötig ist, hängt vom Auftreten der Impfreaktion ab. In jedem Fall sollten Eltern abwarten, welche Symptome ihr Kind in den Tagen nach der Impfung entwickelt. Zeigen sich tatsächlich Nebenwirkungen, sollte ein passendes Mittel ausgewählt werden. Die folgenden Homöopathika kommen zur Behandlung von Impfreaktionen in Frage. [1][3][4][5]

Acontium passt zu hohem Fieber nach der Impfung mit hochrotem Kopf und großem Durst. In der ersten Nacht kommt es zu panikartiger Unruhe.

Belladonna passt zu plötzlichem, hohen Fieber, gerötetem Gesicht und geröteter Kopfhaut. Der Patient verspürt dennoch keinen Durst. Hände und Füße sind kalt und schweißig.

Rhus toxicodendron kann verabreicht werden, wenn sich ein Impfausschlag entwickelt. Es passt zu Schlafstörungen, Ängstlichkeit und Unruhe nach der Impfung.

Thuja occidentalis passt zu Patienten, deren Lymphknoten geschwollen sind. Nach der Impfung schwitzen sie besonders stark. Bildet sich Schleim in den oberen Atemwegen, ist dieser grünlich. Auch Thuja wird besonders häufig bei Impfreaktionen verabreicht.

Kurz nach dem Auftreten der Impfreaktion können einmalig 3 Globuli (C30) verabreicht werden. Falls das Mittel gut passt, sollte die lindernde Wirkung sehr schnell eintreten. Homöopathische Medikamente können eine Immunisierung durch Impfungen nicht ersetzen. Deshalb sollten die harmlosen Impfreaktionen besser schonend behandelt werden, anstatt dem kleinen Patienten den Impfschutz komplett zu verweigern. Wer sich dagegen entscheidet, seine Sprösslinge impfen zu lassen, sollte diese Entscheidung gut abwägen und mit einem Arzt besprechen. [1][6]