Homöopathie gegen Nervosität

Um Nervosität mit homöopathischen Arzneien richtig zu behandeln, muss das passende Mittel gewählt werden. Welches Mittel sich zur Linderung der jeweiligen Symptome eignet, hängt davon ab, welche Beschwerden auftreten, unter welchen Umständen sie auftreten und wann sie sich bessern. Die passende Arznei wirkt schon nach wenigen Gaben in niedriger Dosierung. Stellt sich keine Wirkung ein, sollte ein anderes Mittel ausprobiert werden. Zur Selbstbehandlung empfehlen sich niedrige D-Potenzen (D 6 bis D 30). Folgende Arzneien haben sich bei nervösen Patienten bewährt [2][3]:

Argentum nitricum – Der Patient leidet unter großer Schwäche, seine Hände zittern, er friert ständig. Er fühlt sich gehetzt, antriebslos, ist scheu und ängstlich. Er fürchtet sich vor Prüfungen, vor Menschenmengen und der Dunkelheit. Er spricht unzusammenhängend und irrational, weint häufig und spricht oft von seinen Leiden.

Coffea – Dieses Mittel passt zu reizbaren, rastlosen und überempfindlichen Personen. Alle Sinne sind geschärft, sodass Geräusche, Berührungen und optische Eindrücke als unerträglich empfunden werden können. Schlaflosigkeit, Zittern und Stimmungsschwankungen gehören zu den Symptomen dieser Arznei.

Kalium bromatum – Personen, zu denen dieses Mittel passt, sind nervös, zappelig und zittern. Sie können ihre Hände nicht ruhig halten und sind immer geschäftig. Auch Angst im Dunkeln und Melancholie oder depressive Wahnideen gehören zur Symptomatik dieser Arznei.

Phosphorus – eignet sich für Patienten, die besonders erregbar sind und zu cholerischen Ausbrüchen neigen. Andererseits sind sie ängstlich und fürchten sich in der Dämmerung. Besonders die gelegentlichen Anflüge von Angst führen zu großer äußerer Unruhe. Die Patienten können dann nicht still sitzen.

Tarantula hispanica – Diese Arznei wirkt vor allem auf die Nerven, die zum Zerreißen gespannt sind. Zuckungen (Chorea), Hysterie und zittern der Gliedmaßen gehören zu den Symptomen. Herzschlag und Atmung sind beschleunigt. Es kommt zu Stimmungsschwankungen, nervösem und hysterischem Lachen und impulsiven, unkontrollierten Handlungen. Die Symptome treten vor allem in Gesellschaft auf und bessern sich abends und nach dem Essen.

Zu beachten

Die hier aufgeführten homöopathischen Arzneien sind nur eine Auswahl der infrage kommenden Mittel bei Nervosität. Lassen die Symptome sich nicht durch Selbstbehandlung kurieren, empfiehlt es sich einen Homöopathen aufzusuchen. Entspannungsübungen, autogenes Training, ein regelmäßiger Tagesablauf und ein funktionierendes, soziales Netzwerk können dabei helfen, die Beschwerden dauerhaft zu lindern [1][3].

Wiederholt auftretende Nervosität ist zwar in aller Regel medizinisch unbedenklich, kann aber auch auf ernsthafte Erkrankungen, wie Diabetis mellitus, eine Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose), eine Leberzirrhose oder ADHS hindeuten. Besteht diesbezüglich ein begründeter Verdacht, sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden, um dauerhafte Gesundheitsschäden zu vermeiden [1].